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Egon Illfeld

19. Januar 1914 - 31. Januar 1985
Egon Illfeld Egon Illfeld 

Egon Illfeld wird als Sohn einer jüdischen Familie in Battenberg in Hessen geboren. Der Schriftsetzer tritt in die KPD ein und wird im August 1934 wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" in Abwesenheit zu sechs Monaten Haft verurteilt. Egon Illfeld war bereits ins Saarland emigriert und flieht im Anschluss weiter nach Spanien. Nach Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieges kämpft er auf republikanischer Seite in der Thälmann-Gruppe. Im September 1936 verlässt er die Gruppe und schließt sich der Emigrantenorganisation Deutsche Anarchosyndikalisten (DAS) an.

Er ist zunächst mitverantwortlich für die politische Überprüfung der deutschsprachigen Exilanten in Barcelona. In dieser Funktion ist er an der Durchsuchung und Beschlagnahme von Wohnungen und Räumlichkeiten deutscher Nationalsozialisten in Barcelona beteiligt. Die Mitglieder der DAS stehen unter dem Kommando des Komitees für Ermittlungen und innere Sicherheit unter der Leitung der spanischen anarchosyndikalistischen Gruppen CNT-FAI (Nationaler Bund der Arbeit und Iberische Anarchistische Föderation). Egon Illfeld ist auch im Propagandabüro der CNT tätig. Er heiratet Ana Maria Megias Sánchez, eine spanische Staatsbürgerin, und ist somit später vor einer Abschiebung geschützt.

Im Juni 1937 wird Egon Illfeld in Barcelona zusammen mit anderen deutschen Anarchosyndikalisten von der kommunistisch geführten republikanischen Geheimpolizei festgenommen und bis April 1938 in verschiedenen Gefängnissen inhaftiert. Nach dem Zusammenbruch der Republik 1939 flüchtet er nach Frankreich und wird im Internierungslager Gurs festgehalten. Danach wird er zur Arbeit im Limousin und im Massif Central verpflichtet. Ab 1944 lebt er bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges unter dem Namen Ginés Garcia im Untergrund in Bordeaux.

Nach Kriegsende geht er zunächst nach Paris und emigriert 1948 mit seiner Familie nach Venezuela. Egon Illfeld kehrt 1959 nach München zurück und stirbt dort 1985.

Literatur

  • Dieter Nelles/Ulrich Linse/Harald Piotrowski/Carlos García: Deutsche AntifaschistInnen in Barcelona (1933-1939). Die Gruppe "Deutsche Anarchosyndikalisten" (DAS). Heidelberg 2013