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Dietrich Freiherr Truchseß von Wetzhausen

04. Juli 1900 - 04. März 1980
Dietrich Freiherr Truchseß von Wetzhausen Dietrich Freiherr Truchseß von Wetzhausen 

Dietrich Freiherr Truchseß von Wetzhausen ist Offizier im Ersten Weltkrieg. 1920 beginnt er eine landwirtschaftliche Ausbildung und übernimmt 1926 die väterliche Landwirtschaft. Er ist verheiratet mit Hedwig, geborene von Rotenhan, mit der er zwei Töchter und fünf Söhne hat.

Seit Anfang der 1930er Jahre ist Truchseß Mitglied des Stahlhelms, tritt nach dessen Eingliederung in die SA jedoch aus. Als Hauptmann ist er in den ersten Monaten des Krieges an der Front eingesetzt, bevor er eine Position im rückwärtigen Dienst in Bamberg annimmt. Seit Sommer 1943 hat Dietrich Freiherr Truchseß von Wetzhausen, der der Bekennenden Kirche nahe steht, Kontakte zu Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Dieser weiht ihn in die Umsturzplanungen ein und versucht, ihn als Verbindungsoffizier für den Wehrkreis XIII (Nürnberg) zu gewinnen. Aus familiären Gründen lehnt Truchseß ab, nennt ihm jedoch weitere Namen. Zudem verwahrt er wichtige Dokumente des Widerstands für Stauffenberg.

Am 24. August 1944 wird Truchseß festgenommen und in Berlin im Zellengefängnis in der Lehrter Straße, später in Tegel und Plötzensee inhaftiert, wo er das Kriegsende überlebt. Als Vorbereitung für einen Prozeß vor dem "Volksgerichtshof" wird er am 14. September 1944 vom "Ehrenhof des Heeres" aus der Wehrmacht ausgeschlossen. Zu einer Hauptverhandlung kommt es jedoch vor dem Kriegsende nicht mehr.

Literatur

  • Peter Hoffmann: Widerstand, Staatsstreich, Attentat. Der Kampf der Opposition gegen Hitler. München 1969, 1985 (Piper TB)
  • Linda von Keyserlingk-Rehbein: Nur eine "ganz kleine Clique"? Die NS-Ermittlungen über das Netzwerk vom 20. Juli 1944. Berlin 2018
  • Johannes Tuchel: "... und ihrer aller wartete der Strick." Das Zellengefängnis Lehrter Straße 3 nach dem 20. Juli 1944. Berlin 2014