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Carlo Schönhaar

20. November 1924 - 17. April 1942
Carlo Schönhaar Carlo Schönhaar 

Als im Februar 1934 der Kommunist Eugen Schönhaar im Berliner Gestapogefängnis Prinz-Albrecht-Straße ermordet wird, befindet sich sein neunjähriger Sohn Carlo zusammen mit seiner Mutter Odette bei den Großeltern in Lausanne im sicheren Ausland. Kurz darauf muss die Familie die Schweiz verlassen und begibt sich illegal nach Frankreich. Dort kann Carlo Schönhaar zunächst in Südfrankreich seine Schulausbildung fortsetzen. Seit 1941 lebt die Familie in Paris, wo er das Gymnasium besucht und Kontakte zur französischen Widerstandsbewegung knüpft. Er schließt sich den Bataillons de la Jeunesse an und wird nach einem Streik von der Schule verwiesen. Im März 1942 wird Carlo Schönhaar zusammen mit einigen seiner französischen Freunde in Paris verhaftet und vor Gericht gestellt. Die Gruppe, die eine Aktion gegen eine nationalsozialistische Propagandaausstellung über die Sowjetunion geplant hat, ist von Gestapospitzeln entdeckt worden. Das Kriegsgericht verurteilt alle Angeklagten zum Tode. Carlo Schönhaar wird im Alter von 17 Jahren am 17. April 1942 zusammen mit seinen französischen Freunden auf dem Mont Valerien in Paris ermordet. Seine Mutter Odette, die sich ebenfalls der französischen Widerstandsbewegung angeschlossen hat, kommt vier Tage nach der Festnahme ihres Sohnes in Haft. Aus dem Pariser Gestapogefängnis nach Deutschland verbracht, kann sie schließlich im Mai 1945 im Konzentrationslager Ravensbrück ihre Befreiung erleben.

Literatur

  • Carlo Schönhaar, in: Karl-Heinz Jahnke: Jugend im Widerstand 1933-1945. Frankfurt am Main 1985, S. 58 ff.