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Carl-Hans Graf von Hardenberg

22. Oktober 1891 - 24. Oktober 1958
Carl-Hans Graf von Hardenberg Carl-Hans Graf von Hardenberg 

Carl-Hans Graf von Hardenberg kehrt im Frühjahr 1918 aus dem Ersten Weltkrieg schwer verwundet in seine Heimat zurück und übernimmt 1921 die Verwaltung des Familienbesitzes Neuhardenberg. Daneben widmet er sich der Kommunalverwaltung im damaligen Kreis Lebus und ist verheiratet mit Mary Renate Gräfin von der Schulenburg, mit der er vier Töchter und einen Sohn hat. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten legt er alle Ämter nieder und weigert sich, der NSDAP beizutreten. Bei Kriegsbeginn 1939 wird er als Major der Reserve Kommandeur eines Ersatztruppenteils und ist seit dem Herbst 1940 persönlicher Adjutant des Oberbefehlshabers der Heeresgruppe B, Fedor von Bock. An der Ostfront ist Carl-Hans Graf von Hardenberg Augenzeuge des Massakers von Borissow, bei dem Tausende von Juden durch eine "Einsatzgruppe des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD" ermordet werden. Zusammen mit Henning von Tresckow fasst er schon früh den Entschluss zu einem Attentat auf Hitler. Am Tag des Umsturzversuches hält sich Hardenberg im Bendlerblock, der Berliner Zentrale des Umsturzversuches auf, wird jedoch erst am 24. Juli 1944 festgenommen. Dabei misslingt ein Selbstmordversuch. Carl-Hans Graf von Hardenberg wird im Krankenrevier des Konzentrationslagers Sachsenhausen inhaftiert und von der Gestapo verhört. Bei der Befreiung des Lagers durch sowjetische Truppen am 22. April 1945 kommt auch er frei.

Literatur

  • Klaus Gerbet: Carl-Hans Graf von Hardenberg 1891-1958. Ein preußischer Konservativer in Deutschland, Berlin 1993
  • Ekkehard Klausa: Carl-Hans Graf von Hardenberg, in: Ders.: Das wiedererwachte Gewissen. Konservative im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Berlin 2019, S. 201-210