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Dissertationsprojekt: Generalstaatsanwalt Fritz Bauer - der Widerstandsbegriff eines politischen Juristen. Eine ideengeschichtliche und politikfeldanalytische Untersuchung zum Demokratisierungsprozeß der Bundesrepublik

Die Dissertation befasst sich mit der Biographie des späteren hessischen Generalstaatsanwaltes Fritz Bauer unter besonderer Berücksichtigung seiner Bedeutung für die Rezeption des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus in den fünfziger Jahren. Fritz Bauer, der nicht nur den Prozess gegen Otto Ernst Remer 1952 wegen dessen Verunglimpfung der Beteiligten am 20. Juli 1944 führte, sondern auch maßgeblich an der Eröffnung von Verfahren gegen NS-Täter beteiligt war, kann als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten für die frühe Rezeption des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus gesehen werden. Ziel der Arbeit ist eine Analyse seiner Intentionen und Handlungen, aber auch der Restriktionen, denen sich Bauer ausgesetzt sah. Das Dissertationsvorhaben wurde von Claudia Fröhlich M.A. durchgeführt. Die Dissertation erschien 2005. Aus dem Projekt wurden publiziert:

Literatur:

  • Claudia Ahrens: Der 20. Juli kommt vor Gericht. Der Remer-Prozeß und Fritz Bauers Kampf um eine neue politische Kultur in Deutschland, in: Frankfurter Rundschau, 20. 07.1998.
  • Claudia Ahrens: Ein Jurist aus Freiheitssinn. Fritz Bauer machte sich als Ankläger von NS-Verbrechen einen Namen - und blieb ein Außenseiter. Rezension, in: Der Tagesspiegel, 20.07.1998.
  • Claudia Ahrens: Widerstand und demokratische Identität, in: Die Mahnung 46 (1999), Nr. 4, 1.4.1999, S. 1f.
  • Engagierte Demokraten, Vergangenheitspolitik in kritischer Absicht. Hrsg. von Claudia Fröhlich und Michael Kohlstruck. Münster: Westfälisches Dampfboot 1999.
  • Fritz Bauer - Ungehorsam und Widerstand sind ein "wichtiger Teil unserer Neubesinnung auf die demokratischen Grundwerte". In: Engagierte Demokraten, Vergangenheitspolitik in kritischer Absicht. Hrsg. von Claudia Fröhlich und Michael Kohlstruck. Münster: Westfälisches Dampfboot 1999. S. 106ff.
  • "Wo Offizielle schweigen...". (Zusammen mit Michael Kohlstruck). taz (Berlin) vom 27./28. November 1999
  • Fritz Bauer Institut (Hg.): "Gerichtstag halten ueber uns selbst...", Geschichte und Wirkung des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses. (Jahrbuch 2001 zur Geschichte und Wirkung des Holocaust) Frankfurt, New York: Campus 2001. Rezension, erschienen bei H-Soz-u-Kult am 16. November 2001.
  • Claudia Fröhlich: "Wider die Tabuisierung des Ungehorsams" : Fritz Bauers Widerstandsbegriff und die Aufarbeitung von NS-Verbrechen. Frankfurt/Main und New York 2006.

Vorträge:

  • Der Braunschweiger Remer-Prozeß. Fritz Bauers Aufarbeitung der NS-Vergangenheit als Beitrag zur Demokratisierung der politischen Kultur. Vortrag im Rahmen einer lokalgeschichtlichen Veranstaltungsreihe vom Arbeitskreis Andere Geschichte in der Volkshochschule Braunschweig, 21. Oktober 1999.
  • Der Ulmer Einsatzgruppen-Prozeß und die Gründung der "Zentralen Stelle" in Ludwigsburg - Alibi oder Beginn einer systematischen justitiellen Aufarbeitung der NS-Vergangenheit? Vortrag im Rahmen des Symposiums "Justiz und Nationalsozialismus - Kontinuität und Diskontinuität".
  • Die Auseinandersetzung mit dem Widerstand nach 1945 als Suche nach dem Subjekt in der Demokratie. Vortrag im Rahmen der Tagung "Historische Visionen - Zum Verhältnis von Politik und Geschichte" des Arbeitsbereichs "Historische Grundlagen der Politik" am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der FU Berlin, am 19./20. Oktober 2001.
  • Fritz Bauer - Akteur zwischen Justiz und Politik. Vortrag im Rahmen der Tagung "NS-Aufarbeitung zwischen Justiz, politischer Öffentlichkeit und innerdeutscher Konfrontation in den 60er Jahren". Forum Zeitgeschichte 2001, veranstaltet vom Bildungswerk der Humanistischen Union NRW am 17./18. November 2001 in Haus Villigst Schwerte/Ruhr.
  • Fritz Bauer und die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit. Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Täter, Opfer und Zuschauer im Nationalsozialismus" der vhs und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Kassel, am 21. September 2000.
  • Presseberichterstattung als Motor für die juristische Aufarbeitung der NS-Vergangenheit? Der Ulmer-Einsatzgruppen- Prozeß zwischen "typischer" Skandalisierung und "neuem" historischen Verantwortungsbewußtsein. Vortrag im Rahmen der Tagung "Machen Medien Vergangenheit? Geschichtspolitik und Öffentlichkeit" des Arbeitskreises "Geschichte und Politik" in der DVPW am 11./12. Mai 2001 in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand/Berlin.
  • Teilnahme an der Podiumsdikussion "Die Wahrnehmung von KZ-Verbrechen und Widerstand in Bundesrepublik und DDR" anlässlich des "Geschichtsforums 1949 - 1989 - 1999, Getrennte Vergangenheit - Gemeinsame Geschichte?", veranstaltet vom Zentrum für zeithistorische Forschung und der Bundeszentrale für politische Bildung in Berlin am 29. Mai 1999.
  • Thematisierungsstrategien und Handlungsbedingungen einer kritischen Vergangenheitspolitik. Eine Analyse der politischen Akteure Fritz Bauer und Reinhard Strecker. Gemeinsamer Vortrag mit Dr. Michael Kohlstruck auf der Tagung der ad-hoc-Gruppe "Geschichte und Politik" der DVPW zum Thema "Vergangenheitspolitik als Interaktion zwischen Gesellschaft und ihren Mitgliedern". Rauischholzhausen, 28./29. Mai 2000.
  • "Individuum, Verantwortung und Widerstand. Der Remer-Prozeß und Fritz Bauers Kampf um eine neue politische Kultur". Vortrag im Rahmen des Forschungskolloquiums "Stationen deutscher Erinnerungskultur" am Fritz Bauer Institut (Frankfurt), 24. Februar 1998.
  • "Verrat" oder "Wurzel der Demokratie" - Die Auseinandersetzung mit dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus in der Bundesrepublik. Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Deutschland - Frankreich - Polen" der VHS Steglitz/Zehlendorf in Kooperation mit der FU Berlin, am 23. Oktober 2001.