Gedenkstätte Deutscher Widerstand Forschung
Gründung
Mit der Beendigung des Forschungsschwerpunktes zur Widerstandsgeschichte, den die Volkswagen-Stiftung 1983 eingerichtet hatte, wurde 1992 durch das Stiftungskuratorium noch die Startfinanzierung einer Forschungsstelle "Widerstandsgeschichte" von Fachbereich Politische Wissenschaft (heute: Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften) der Freien Universität Berlin und Gedenkstätte Deutscher Widerstand im Geschäftsbereich der Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten (heute: Senatsverwaltung für Kultur und Europa) des Landes Berlin beschlossen. Damit sollte auch daran erinnert werden, dass sich an dieser Universität seit den fünfziger Jahren vergleichsweise viele Gegner des NS-Staates für den Aufbau einer neuen Universität in einem freiheitlichen Verfassungsstaat eingesetzt haben. Aus diesem Grund wurde die neue Forschungsstelle bei ihrer Errichtung zum 1. März 1993 auch mit der Abteilung "Historische Grundlagen der Politik" der Wissenschaftlichen Einrichtung 01 (Institut für Grundlagen der Politik) des Fachbereichs Politische Wissenschaft (heute: Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft des Fachbereichs Politik- und Sozialwissenschaften) verbunden. Mit der Förderung einer zeithistorischen Forschungsstelle zur Widerstandsgeschichte wollte man überdies auch an die wissenschaftlichen Vorarbeiten für die Ausstellung "Widerstand gegen den Nationalsozialismus" anknüpfen, die seit 1983 aufgenommen worden waren. Sie hatten den Aufbau einer ständigen Widerstandsausstellung an der Gedenkstätte Deutscher Widerstand zum Ziel, die den Widerstand in seiner zeitlichen Entwicklung und graduellen Steigerung ebenso wie die Regimegegnerschaft im "Dritten Reich" in ihrer Breite und Vielfalt spiegeln sollte. Diese Dauerausstellung wurde 1989 eröffnet.
Evaluation
Im Februar 1996 wurde die Forschungsstelle vom Beirat positiv evaluiert. 1998 konnte sie durch die Zuweisung einer Mitarbeiter/innen-Stelle durch die Freie Universität Berlin und die weitere Bereitschaft der Gedenkstätte Deutscher Widerstand zur räumlichen und logistischen Unterstützung etatisiert werden. Die Seiten "Aufgabe", "Struktur", "Projekte" und "Kooperationen" sollen einen Überblick über die Arbeit der Forschungsstelle geben.
Der Beirat evaluierte am 16. Februar 1996 die Forschungsstelle mit folgendem Votum:
"Der wissenschaftliche Beirat der Forschungsstelle Widerstandsgeschichte hat den Zwischenbericht für die Jahre 1993 bis 1995 mit großer Befriedigung zur Kenntnis genommen. Die Vielzahl der abgeschlossenen und laufenden Projekte hat inhaltlich und qualitativ die Erwartungen des Beirats voll erfüllt.
Der Beirat hebt das breite Spektrum der Arbeiten, insbesondere die kategorial und inhaltlich innovative Forschung, hervor. Durch die Vielzahl von Kooperationen mit ausländischen Institutionen hat die Forschungsstelle internationales Profil gewonnen. Der Beirat begrüßt insbesondere die organische Verbindung mit der akademischen Lehre an der FU Berlin. Der Beirat befürwortet die Fortsetzung der Arbeit der Forschungsstelle, insbesondere der international, interdisziplinär und komparativ angelegten Projekte, nicht zuletzt jener, die sich mit dem Verständnis des Widerstandsbegriffs und der Rezeptionsproblematik befassen. Er empfiehlt die Fortsetzung der Finanzierung der Forschungsstelle wie vorgesehen.
Der Beirat geht angesichts der Leistungen der Forschungsstelle davon aus, daß die FU Berlin entsprechend ihrer Zusage nach dem Ende der Startfinanzierung die Anschlußfinanzierung der Forschungsstelle und deren Institutionalisierung am Fachbereich Politische Wissenschaft sichern wird.
gez. Univ.-Prof. Dr. Klaus-Jürgen Müller als Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats."