Werner Finck
Der aus Görlitz stammende Kabarettist bespöttelt die Verhältnisse seiner Zeit und richtet seinen Wortwitz auch nach Hitlers Machtübernahme gegen die führenden Vertreter des Nationalsozialismus. Besonderen Beifall finden seine Versuche, durch doppeldeutige Wortspiele und Gesten die Lebensverhältnisse in der Diktatur zu beschreiben. Seit Ende 1934 überwacht die Gestapo seine Auftritte in der Berliner „Katakombe“. Wenige Monate später wird das Kabarett geschlossen und Finck in das Konzentrationslager Esterwegen eingewiesen, aber bereits am 1. Juli 1935 entlassen. Die Anklage wegen eines Verstoßes gegen das „Heimtückegesetz“ vor dem Berliner Sondergericht endet zwar nicht mit einer Verurteilung, Finck darf jedoch nur noch unter Auflagen als Schauspieler arbeiten, bis er Anfang 1939 fristlos entlassen wird. Er meldet sich bei Kriegsbeginn zur Wehrmacht und wird 1942 noch einmal für neun Monate inhaftiert. Werner Finck kann das Kriegsende, zuletzt als Soldat an der italienischen Front, überleben.