Marianne Strauß
Marianne Strauß wird in Essen geboren. Am 31. August 1943 will die Gestapo Familie Strauß – Marianne, ihre Eltern und ihren jüngeren Bruder Richard – zur Deportation nach Theresienstadt abholen. Ihr Vater Siegfried Strauß steht bis zu diesem Zeitpunkt in Verhandlungen mit der Abwehr, um für seine Familie noch eine Ausreisebewilligung nach Schweden zu bekommen. Nur der 20-jährigen Marianne gelingt es, der „Abholung” zu entkommen. Sie flüchtet zu Mitgliedern einer wenig bekannten, in den 1920er Jahren in Essen gegründeten Vereinigung, die sich „Bund. Gemeinschaft für sozialistisches Leben” nennt. Von Bundmitgliedern wird sie jeweils für zwei bis drei Wochen in Städten des Ruhrgebietes und an anderen Orten untergebracht. Zu ihnen gehören auch Fritz und Maria Briel. Sie haben 1933 in Essen Flugblätter gegen die Nationalsozialisten verteilt und sind dafür kurzzeitig inhaftiert worden sind. Dennoch bleiben sie Mitglieder des „Bundes”. Von allen Beziehungen, die Marianne Strauß in dieser Zeit knüpft, sind die zum Ehepaar Briel wohl die engsten. In dieser Zeit entsteht auch das hier gezeigte Foto mit Wolfgang Briel, dem Sohn von Fritz und Maria Briel. Immer wieder muss Marianne Strauß ihr Quartier wechseln, um nicht den Verdacht der Nachbarn zu wecken. Am 17. April 1945 wird sie in Düsseldorf durch den Einmarsch der US-Armee befreit.