Käthe Kollwitz
Das Leid ihrer Mitmenschen, Krieg und Gewalt lassen Käthe Kollwitz schon früh zur kritischen Künstlerin werden, die in den Auseinandersetzungen ihrer Zeit Partei ergreift. Ihre Plakate gegen Hunger und Elend, aber auch gegen Verzweiflung und menschliche Einsamkeit sollen die Zeitgenossen aufrütteln. Darum nimmt sie auch gegen den Nationalsozialismus Stellung und verlangt von SPD und KPD, ihn gemeinsam zu bekämpfen. Unmittelbar nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wird Käthe Kollwitz am 15. Februar 1933 aufgefordert, die Preußische Akademie der Künste zu verlassen, an der sie das Meisteratelier für Graphik leitet. Auch ihr Mann verliert seine Stellung als Arzt. Im Stillen arbeitet Käthe Kollwitz trotz des Verbots, ihre Werke öffentlich auszustellen, weiter. Im Sommer 1940 stirbt ihr Mann, im Herbst 1942 fällt der älteste Enkel. Ein Jahr später wird ihr Berliner Atelier mit Teilen ihres Werkes bei einem Bombenangriff zerstört. Innerlich vereinsamt, stirbt Käthe Kollwitz wenige Tage vor Kriegsende am 22. April 1945 in Moritzburg bei Dresden.