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Rudolf Graf von Marogna-Redwitz

15. Oktober 1886 - 12. Oktober 1944
Rudolf Graf von Marogna-Redwitz Rudolf Graf von Marogna-Redwitz 

Rudolf Graf von Marogna-Redwitz durchläuft die Ausbildung zum Berufsoffizier und wird nach dem Ersten Weltkrieg zunächst in einer Nachfolgeorganisation der militärischen Abwehr tätig. Er ist verheiratet mit Anna Gräfin von Arco-Zinneberg, mit der er eine Tochter und zwei Söhne hat. 1935 wird er unter Wilhelm Canaris als Ergänzungsoffizier in die Wehrmacht übernommen und kommt 1938 als Leiter der Abwehrstelle nach Wien. Aufgrund seiner monarchistischen Einstellung, seiner humanistischen Prägung und als gläubiger Katholik lehnt Marogna-Redwitz das NS-Regime entschieden ab. Auf seinem Posten setzt er sich für verfolgte Gegner des Nationalsozialismus ein. Zur Nachrichtenbeschaffung zieht er auch jüdische Informanten heran, die er so zeitweilig vor dem Zugriff der Gestapo schützen  kann.

Nach der Entfernung von Admiral Canaris aus dem Dienst wird Marogna-Redwitz im Frühjahr 1944 von Friedrich Olbricht für Aufgaben im Oberkommando des Heeres in Berlin angefordert. Den Verschwörern stellt sich Marogna-Redwitz als Verbindungsoffizier für den Wehrkreis XVII (Wien) zur Verfügung. Am 20. Juli 1944 gelingt es ihm in Wien zwar, Verbindung mit den politischen Beauftragten Karl Seitz und Josef Reither aufzunehmen. Wenig später wird Marogna-Redwitz jedoch von der Gestapo verhaftet. Der Volksgerichtshof verurteilt ihn am 12. Oktober 1944 zum Tode. Er wird am selben Tag in Berlin-Plötzensee erhängt.

 

 

Literatur

  • Elisabeth von Loeben: Graf Marogna-Redwitz. Opfergang einer bayerischen Familie. München 1984.
  • Detlef Vogel, Hilfs- und Rettungsaktionen im Milieu des Geheimdienstes der Wehrmacht – Oberst Rudolf Graf Marogna-Redwitz. In: Wolfram Wette (Hrsg.): Zivilcourage. Empörte, Helfer und Retter aus Wehrmacht, Polizei und SS. Frankfurt am Main 2003, S. 197-212.