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Oskar Reincke

10. Januar 1907 - 10. Juli 1944
Oskar Reincke Oskar Reincke 

Oskar Reincke, 1907 in Hamburg geboren, wächst als Sohn eines Schiffskontrolleurs auf und beginnt eine Zimmermannslehre. Weil er diesem Beruf körperlich nicht gewachsen ist, bricht er die Lehre ab und arbeitet als Quartiermacher. 1924 schließt Reincke sich dem Kommunistischen Jugendverband an und übernimmt wenig später eine Kreisleitung. 1927 wird er als Hilfserzieher eines Hamburger Jugendamts angestellt und besucht 1929 ein sozialpädagogisches Seminar. Wenig später tritt Reincke der KPD bei und übernimmt 1932 die Leitung des Unterbezirks Flensburg. Im selben Jahr heiratet er Ella Seidel, die seit 1924 der KPD angehört. Bereits Mitte März 1933 verhaftet, wird Reincke bis 1935 in Konzentrationslagern gefangengehalten. Seine Frau versucht unterzutauchen, wird jedoch festgenommen und zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Nach ihrer Freilassung leben beide in Hamburg. Reincke findet nach erneuter kürzerer Haft Arbeit in einer Papiersackfabrik und gehört seit 1939 erneut Hamburger Widerstandskreisen an. Er wird am 17. Oktober 1942 verhaftet, zum Tode verurteilt und im Juli 1944 im Untersuchungsgefängnis am Holstenglacis in Hamburg hingerichtet.

Literatur

  • Klaus Bästlein: „Hitlers Niederlage ist nicht unsere Niederlage, sondern unser Sieg!“ Die Bästlein-Organisation. Zum Widerstand aus der Arbeiterbewegung in Hamburg und Nordwestdeutschland während des Krieges (1939-1945). In: Beate Meyer (Hrsg.): Vom Zweifeln und Weitermachen. Fragmente der Hamburger KPD-Geschichte. Festschrift für Helmuth Warnke zum 80. Geburtstag. Hamburg 1988, S. 44 ff.
  • Ursel Hochmuth: Niemand und nichts wird vergessen. Biogramme und Briefe Hamburger Widerstandskämpfer 1933-1945. Hrsg. von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten e.V. Hamburg. Hamburg 2005

  • Ursel Hochmuth: Widerstandsorganisation Bästlein-Jacob-Abshagen. In: Ursel Hochmuth/Gertrud Meyer: Streiflichter aus dem Hamburger Widerstand 1933-1945. Berichte und Dokumente. Frankfurt am Main 1969, S. 341 ff.