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Karlrobert Kreiten

26. Juni 1916 - 07. September 1943
Karlrobert Kreiten Karlrobert Kreiten 

Karlrobert Kreiten kommt als Sohn der Sängerin Emmy Kreiten-Barido und des Komponisten und Konzertpianisten Theo Kreiten zur Welt und wächst in Düsseldorf auf. Als junger Pianist feiert er bereits in den 1920er Jahren erste Erfolge. Im Frühjahr 1933 wird er mit dem Felix-Mendelssohn-Preis ausgezeichnet und kann sein Musikstudium in Wien fortsetzen. 1937 kehrt er nach Berlin zurück und studiert bei Claudio Arrau, der 1940 Berlin verlässt und in die USA emigriert. Ende der 1930er Jahre zählt Kreiten zu den großen Nachwuchsbegabungen unter den deutschen Pianisten. Er gilt nicht als ein politisch interessierter Mensch. Im März 1943 äußert Kreiten unter dem Eindruck der Niederlage von Stalingrad gegenüber einer Jugendfreundin seiner Mutter, dass der Krieg verloren sei, und nennt Hitler "einen Wahnsinnigen". Die Frau denunziert Karlrobert Kreiten. Er wird Anfang Mai 1943 unmittelbar vor einem Konzert in Heidelberg festgenommen, nach Berlin überstellt und in der Prinz-Albrecht-Straße 8 von der Gestapo verhört. Am 3. September 1943 verurteilt der Volksgerichtshof unter Roland Freisler Kreiten wegen "Wehrkraftzersetzung, Feindbegünstigung und defaitistischer Äußerungen" zum Tode. Trotz mehrerer Gnadengesuche wird Karlrobert Kreiten bereits vier Tage später in Berlin-Plötzensee ermordet.

Literatur

  • Friedrich Lambart (Hrsg.): Tod eines Pianisten: Karlrobert Kreiten und der Fall Werner Höfer. Berlin 1988
  • Theo Kreiten: Wen die Götter lieben ...: Erinnerungen an Karlrobert Kreiten. Berlin 1983 (Neuauflage)