Gedenkstätte Deutscher Widerstand Biografie
Judith Auer
Judith Vallentin kommt in Zürich zur Welt, ab 1906 lebt die Familie in Berlin. Nach dem Tod ihrer Eltern wächst sie bei Freunden der Familie auf. Sie legt das Abitur ab und studiert, muss dies aber aus finanziellen Gründen aufgeben. Bereits als Studentin tritt sie dem Kommunistischen Jugendverband bei und lernt dort Erich Auer kennen. Das Paar heiratet 1926, drei Jahre später kommt Tochter Ruth zur Welt. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten sind Judith und Erich Auer für die nun verbotene kommunistische Bewegung aktiv. 1942 stößt Judith Auer zur Gruppe um Anton Saefkow, mit dessen Frau Aenne sie eng befreundet ist. Sie versteckt den flüchtigen Franz Jacob zwischen Ende 1942 und Anfang 1944 mehrfach bei sich Zuhause. Als Einkäuferin im Berliner "Kabelwerk Oberspree" kann sie Dienstreisen nutzen, um Informationen und Material zwischen Widerstandsgruppen in Berlin und Jena weiterzugeben. Im Juli 1944 wird sie festgenommen, am 6. September 1944 vom "Volksgerichtshof" zum Tode verurteilt und am 27. Oktober 1944 in Berlin-Plötzensee ermordet.
Literatur
- Hermann Weber/Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Berlin 2004
- Ruth Hortzschansky/Günther Hortzschansky: Judith Auer (1905 - 1944). „Möge alles Schmerzliche nicht umsonst gewesen sein\". Berlin 2004
- Ursel Hochmuth: Illegale KPD und Bewegung „Freies Deutschland“ in Berlin und Brandenburg 1942-1945. Biographien und Zeugnisse aus der Widerstandsorganisation um Saefkow, Jacob und Bästlein. Berlin (Schriften der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Reihe A, Bd. 4) 1998