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Johanna Solf

14. November 1887 - 04. November 1954
Johanna Solf Johanna Solf 

Johanna Dotti heiratet 1908 den damaligen Gouverneur von Samoa und späteren Staatssekretär im Auswärtigen Amt Wilhelm-Heinrich Solf, der von 1920 bis 1927 deutscher Botschafter in Japan ist. Seit 1928 lebt sie in Berlin, wo ihr Mann 1936 stirbt. In ihrer Wohnung treffen sich häufig oppositionelle Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes im Rahmen einer regelmäßig bei ihr oder bei Elisabeth von Thadden stattfindenden Teegesellschaft. Johanna Solf versucht, politisch und rassisch Verfolgten bei der Flucht ins Ausland zu helfen. Im Frühjahr 1943 vermittelt sie ein Gespräch zwischen dem Diplomaten Richard Kuenzer und dem katholischen Geistlichen Max Josef Metzger und wird über dessen Friedensprogramm informiert. Als ein Spitzel der Geheimen Staatspolizei Johanna Solf denunziert, wird sie am 12. Januar 1944 ebenso wie die zu ihrem Kreis gehörenden Otto Carl Kiep, Artur Zarden und Elisabeth von Thadden verhaftet. Das NS-Regime geht hart gegen die Mitglieder des Solf-Kreises vor. Nach den Todesurteilen im ersten Prozess gegen Elisabeth von Thadden und Otto Carl Kiep soll ein zweites Verfahren durchgeführt werden. Zu der für den 28. April 1945 angesetzten Verhandlung gegen Johanna Solf und ihre fünf Mitangeklagten kommt es jedoch nicht mehr. Johanna Solf wird Ende April 1945 befreit und kann das Kriegsende überleben, Richard Kuenzer und Albrecht Graf von Bernstorff werden am 24. April 1945 in der Nähe des Lehrter Bahnhofs ermordet.

Literatur

  • Irmgard von der Lühe: Eine Frau im Widerstand. Elisabeth von Thadden und das Dritte Reich. Freiburg 1980