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Joannes Baptista Sproll

02. Oktober 1870 - 04. März 1949
Joannes Baptista Sproll Joannes Baptista Sproll 

Joannes Baptista Sproll wächst in der kinderreichen, im katholischen Milieu verwurzelten Familie eines Straßenwärters in Schweinhausen bei Biberach auf. Er studiert Theologie in Tübingen und wird nach dem Besuch des Priesterseminars in Rottenburg 1895 von Bischof Wilhelm von Reiser zum Priester geweiht. Nach Vikariat, Promotion und einer mehrjährigen Tätigkeit als Pfarrer in Kirchen bei Ehingen, wird er 1913 Generalvikar und 1916 Weihbischof der Diözese Rottenburg, elf Jahre später Bischof von Rottenburg. Zwar hofft auch Sproll nach der nationalsozialistischen Machtübernahme zunächst auf eine Kooperation zwischen der katholischen Kirche und den neuen Machthabern, aber schon bald erkennt er die Unvereinbarkeit von Nationalsozialismus und Christentum. Er protestiert gegen die Verletzungen des Reichskonkordats und seine Bischofs- und Jugendtage werden zu eindrucksvollen Demonstrationen katholischen Selbstbehauptungswillens. Als sich Bischof Sproll weigert, an der Volksabstimmung über den "Anschluss" Österreichs am 10. April 1938 teilzunehmen, die mit der Wahl der Liste der Nationalsozialisten für den Reichstag verbunden ist, organisieren die Nationalsozialisten wiederholt Ausschreitungen gegen ihn. Bischof Sproll wird im August 1938 seiner Diözese verwiesen. Er kann erst nach dem Kriegsende nach Rottenburg zurückkehren.

Literatur

  • Dominik Burkhard: Joannes Baptista Sproll. Bischof im Widerstand. Stuttgart 2013
  • Stephan Sproll: "Ich bin der Bischof von Rottenburg und bleibe der Bischof von Rottenburg". Das Leben von Joannes Baptista Sproll. Ostfildern 2009