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Ilse Ledien

25. Mai 1926 -
Ilse Ledien Ilse Ledien 

Ilse Ledien muss nach der Mittleren Reife die Oberschule verlassen, da sie nach den Nürnberger Rassengesetzen der Nationalsozialisten als „Mischling ersten Grades“ gilt. Sie besucht ab 1942 eine private Sprachenschule. Dort lernt sie Maria Leipelt kennen, mit der sie bald eine enge Freundschaft verbindet. Sie führt Ilse Ledien auch in ihren Familien- und Bekanntenkreis ein. Ostern 1943 bringt Marias Bruder Hans Leipelt das letzte Flugblatt der Weißen Rose nach Hamburg, das Ilse Ledien und Maria Leipelt mit vielen Durchschlägen abschreiben und verteilen. Ledien findet über ihren Vater eine Anstellung als „Anfänger-Sekretärin“ bei einer Versicherungsmaklergesellschaft, deren Inhaber als Gegner der Nationalsozialisten bekannt ist. Sie wird am 17. Dezember 1943 von der Gestapo festgenommen und in das Gestapogefängnis Hamburg-Fuhlsbüttel gebracht. Es folgen lange Monate der Einzelhaft und Verhöre. Im Gegensatz zu den meisten Gefangenen des Hamburger Zweiges der Weißen Rose bleibt Ilse Ledien im Untersuchungsgefängnis. Sie wird am 23. Februar 1945 durch den Oberreichsanwalt beim „Volksgerichtshof“ wegen „Unterlassung der Anzeige eines hoch- und landesverräterischen Vorhabens“ angeklagt. Im letzten Prozess des „Volksgerichtshofes“, am 20. April 1945 in Hamburg, wird sie wegen mangelnder Beweise freigesprochen.

15 Die Weiße Rose

Literatur

  • Nina Schneider: Hamburger Studenten und die Weiße Rose. Widerstehen im Nationalsozialismus. Begleitheft zur Ausstellung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky. Hamburg 2003
  • Marie-Luise Schultze-Jahn: „… und ihr Geist lebt trotzdem weiter!“ Widerstand im Zeichen der Weißen Rose. Berlin 2003
  • Herbert Diercks: Die Freiheit lebt. Widerstand und Verfolgung in Hamburg 1933 – 1945. Texte, Fotos und Dokumente. Hrsg. von der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Hamburg 2010
  • Ursel Hochmuth / Gertrud Meyer: Streiflichter aus dem Hamburger Widerstand. 1933–1945. Frankfurt 1980 (2. Auflage)