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Heinz Günther Joachim

13. Dezember 1919 - 18. August 1942
Heinz Günther Joachim Heinz Günther Joachim 

Heinz Joachim, der an der Berliner jüdischen Musikschule Holländer bis 1941 Klarinette studiert, ist der Mittelpunkt eines Freundeskreises, dem auch seine spätere Frau Marianne Prager und Lothar Salinger angehören. Im Sommer 1940 freundet sich Joachim mit dem aus der zionistischen Jugendbewegung kommenden Siegbert Rotholz an. Während der Zwangsarbeit in der 133. Abteilung, der ca. 500 Arbeiter umfassenden „Judenabteilung”, im Siemens-Elektromotorenwerk in Berlin-Spandau lernt er Herbert Baum kennen, dessen Gruppe er sich mit seinem Freundeskreis anschließt. Joachim organisiert einen Vervielfältigungsapparat zur Herstellung von Flugblättern und beteiligt sich am Brandanschlag gegen die antisowjetische Propagandaausstellung „Das Sowjetparadies” im Berliner Lustgarten am 18. Mai 1942. Heinz Joachim wird nach Gestapo-Unterlagen am 9. Juni 1942 festgenommen, nach anderen Angaben bereits am 22. Mai 1942 an seiner Arbeitsstelle. Nach einem Todesurteil des Sondergerichts Berlin wird er am 18. August 1942 in Berlin-Plötzensee ermordet.

Literatur

  • Wilfried Löhken/Werner Vathke (Hrsg.): Juden im Widerstand. Drei Gruppen zwischen Überlebenskampf und politischer Aktion. Berlin 1939 - 1945. Berlin 1993
  • Konrad Kwiet/Helmut Eschwege: Die Herbert-Baum-Gruppe. In: Arno Lustiger: Zum Kampf auf Leben und Tod! Vom Widerstand der Juden 1933-1945. Köln 1994, S. 56ff.
  • Konrad Kwiet/Helmut Eschwege: Selbstbehauptung und Widerstand deutscher Juden. Der Kampf um Existenz und Menschenwürde. Hamburg 1984
  • Michael Kreutzer: Die Suche nach einem Ausweg, der es ermöglicht, in Deutschland zu leben. Zur Geschichte der Widerstandsgruppen um Herbert Baum. In: Wilfried Löhken/Werner Vathke (Hrsg.): Juden im Widerstand. Drei Gruppen zwischen Überlebenskampf und politischer Aktion. Berlin 1939-1945. Berlin 1993, S. 95ff.
  • Regina Scheer: Im Schatten der Sterne. Eine jüdische Widerstandsgruppe. Berlin 2004