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Guido Heym

01. Mai 1882 - 05. April 1945
Guido Heym Guido Heym 

Guido Heym, 1882 in Suhl geboren, kommt über die KPD zum linksoppositionellen „Leninbund“ und später zur SPD. Bald nach Kriegsbeginn baut Heym Kontakte nach Berlin und Thüringen auf und trifft sich mehrmals mit dem SPD-Reichstagsabgeordneten Paul Voigt aus Meiningen, um die Möglichkeiten eines Wiederaufbaus sozialdemokratischer Organisationen zu besprechen. Voigt berichtet Heym über seine Verbindungen zu Max Urich. In der schon zur Weimarer Zeit bestehenden „Vereinigung der Domberg-Wanderer“ treffen sich seit Kriegsbeginn Suhler Sozialdemokraten. Hier und in verschiedenen sozialdemokratischen Zirkeln sind es vor allem Guido Heym und Robert Gladitz, die aus Rundfunksendungen der Alliierten gewonnene Informationen auswerten und verbreiten. Heym stellt auch Verbindungen zu kommunistischen Kreisen in der Region her. Nach der Kontaktaufnahme mit Paul Voigt und Max Urich werden Heym und Gladitz von einem Spitzel verraten. Am 3. September 1943 werden 47 Menschen aus dem Raum Suhl-Zella-Mehlis festgenommen. Fast ein Jahr später nimmt die Gestapo am 8. Juni 1944 weitere 130 Personen fest, nachdem Gestapo-Spitzel riskante Flugblattaktionen angeregt und Waffen beschafft haben. Im Dezember 1944 werden die Sozialdemokraten Robert Gladitz, Guido Heym, Ernst König, die Kommunisten Adolf Anschütz, Emil und Minna Recknagel, Erhard Schübel und Ewald Stübler sowie der parteilose Karl Stade zum Tode verurteilt. Am 5. Januar 1945 werden Anschütz, König, Stade, Emil und Minna Recknagel hingerichtet. Gegen die bereits zum Tode verurteilten Guido Heym und Robert Gladitz verhängt der Volksgerichtshof in Zwickau am 16. Januar 1945 ein zweites Mal das Todesurteil. Auf der Flucht vor amerikanischen Truppen ermorden Gestapo und SS am 5. April 1945 beide gemeinsam mit 154 anderen Häftlingen des Weimarer Gestapo-Gefängnisses.

Literatur

  • Gerhard Kaiser: Die Heyms. Ernst, Guido und Karl. Drei Generationen einer Suhler Arbeiterfamilie. Berlin 2000