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Fritz Gerlich

15. Februar 1883 - 01. Juli 1934
Fritz Gerlich Fritz Gerlich 

Der 1883 in Stettin geborene Historiker, Archivar und Publizist leitet zwischen 1920 und 1928 die Münchner Neuesten Nachrichten und tritt für eine Sammlung der nationalen Kräfte ein. Unter dem Eindruck des Hitlerputsches vom November 1923 entwickelt er sich zu einem entschiedenen Gegner des Nationalsozialismus. 1930 übernimmt Gerlich, der 1931 zum Katholizismus konvertiert, das Wochenblatt „Illustrierter Sonntag“, das ab 1932 unter dem programmatischen Titel der „Der gerade Weg. Deutsche Zeitung für Wahrheit und Recht“ erscheint. Er wandelt die Zeitung in ein Kampfblatt gegen den Nationalsozialismus um und setzt sich für eine Erneuerung des politischen Lebens auf der Grundlage des katholischen Christentums und des Naturrechts ein. Seit dem Herbst 1932 berichtet er wiederholt über Zerwürfnisse in der NSDAP-Spitze und Putschpläne aus den Reihen der SA. Am 9. März 1933 wird Gerlich in der Redaktion von SA-Leuten misshandelt und festgenommen, am 13. März wird „Der gerade Weg“ verboten. Nach 16-monatiger Haft wird Fritz Gerlich in der Nacht vom 30. Juni auf den 1. Juli 1934 im KZ Dachau ermordet.

Literatur

  • Georg Schwaiger: Dr. Fritz Michael Gerlich, in: Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts. Hrsg. von Helmut Moll im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz. Paderborn u. a. 2000, S. 394-397
  • Hans-Günter Richardi/Klaus Schumann: Geheimakte Gerlich/Bell. Röhms Pläne für ein Reich ohne Hitler, München 1993