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Franz Kempner

19. Oktober 1879 - 05. März 1945
Franz Kempner Franz Kempner 

Der Jurist Franz Kempner arbeitet ab 1906 in der Kolonialverwaltung in Deutsch-Ostafrika und wird dort im Ersten Weltkrieg mehrfach verwundet. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland ist er zunächst im Wiederaufbau-Ministerium tätig, bevor er 1922 in die Reichskanzlei eintritt, wo er von 1925 bis 1926 das Amt des Staatssekretärs innehat. In den folgenden Jahren zieht er sich weitgehend ins Privatleben zurück.

Franz Kempner, der während der Weimarer Republik Mitglied der Deutschen Volkspartei (DVP) ist, verbindet seit der gemeinsamen Tätigkeit in der Reichskanzlei eine enge Freundschaft mit Erwin Planck. Wie dieser lehnt Kempner den Nationalsozialismus ab und hat Verbindung zu zahlreichen Persönlichkeiten des Widerstands. Er nimmt an einem Gesprächskreis oppositionell eingestellter ehemaliger Diplomaten, Beamter und Wissenschaftler im Hause von Johanna Solf teil, bei dem offen Kritik am nationalsozialistischen Regime geäußert wird. Zudem hat er Kontakt zum Kreis um Ulrich von Hassell, Johannes Popitz und Carl Goerdeler, den er 1943 kennenlernt und der ihn für das Amt des Staatssekretärs der Reichskanzlei nach einem gelungenen Umsturz zu gewinnen versucht.

Nach dem 20. Juli 1944 wird er festgenommen und gesteht in Verhören der Gestapo seine Vorbehalte gegenüber der nationalsozialistischen Rassen- und Kirchenpolitik. Franz Kempner wird am 12. Januar 1945 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 5. März in Plötzensee ermordet.