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Ewald Heinrich von Kleist

10. Juli 1922 - 08. März 2013
Ewald Heinrich von Kleist Ewald Heinrich von Kleist 

Der Infanterie-Leutnant Ewald Heinrich von Kleist ist das älteste von sechs Kindern von Ewald von Kleist-Schmenzin und dessen erster Ehefrau Anna geborene von der Osten. Kleist wird von Stauffenberg für den Widerstand gegen Hitler gewonnen. Dieser tritt im Februar 1944 an Kleist heran, nachdem Axel von dem Bussche im Januar 1944 an der Ostfront schwer verwundet worden ist und als Attentäter ausscheidet. Wie zuvor Freiherr von dem Bussche soll Kleist sich selbst mit Hitler während einer Uniformvorführung in die Luft sprengen. Kleist erbittet sich einen Tag Bedenkzeit und holt die Meinung seines Vaters ein, bevor er zusagt. Der rät ihm, sich der tödlichen Aufgabe zu stellen: „Du musst das tun. Wer in so einem Moment versagt, hat nie wieder Freude am Leben.“ Das Vorhaben scheitert jedoch, weil Hitler den Vorführtermin von Tag zu Tag verschiebt. Am 20. Juli 1944 fungiert Kleist im Bendlerblock in Berlin als einer der zahlreichen Helfer des Umsturzversuchs. Kleist gelingt es nach dem Scheitern des Umsturzversuches, seine Aktivitäten im Widerstand zu vertuschen. Ein Verfahren gegen ihn wird im Dezember 1944 aus Mangel an Beweisen eingestellt. Er entgeht somit einer Anklage vor dem „Volksgerichtshof” und wird bis zum Kriegsende an der Front eingesetzt.

Literatur

  • Antje Vollmer/Lars-Broder Keil: Ewald-Heinrich von Kleist (*1922) über seine Teilnahme am Widerstand gegen Hitler. „Der Tod war ein großes Thema.“ In: Dies.: Stauffenbergs Gefährten. Das Schicksal der unbekannten Verschwörer. München 2013, S. 221 ff.
  • Ines Reich: Potsdam und der 20. Juli 1944. Auf den Spuren des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus. Begleitschrift zur Ausstellung des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes und des Potsdam-Museums. Freiburg im Breisgau 1994, S. 79 ff.