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Ernst Niekisch

25. Mai 1889 - 23. Mai 1967
Ernst Niekisch Ernst Niekisch 

Ernst Niekisch, vormaliger Sozialist und Mitglied der Räteregierung in München 1918/1919, entwickelt in den zwanziger Jahren eine nationalrevolutionäre Weltanschauung, die nationalistische und sozialistische Zielsetzungen miteinander zu verbinden sucht. Niekisch ist seit 1926/27 Herausgeber der Zeitschrift „Widerstand“. Als der Kreis um Niekisch um 1930 Zulauf aus dem Bund Oberland um Beppo Römer erhält, nimmt die „Widerstandsbewegung“ organisatorische Gestalt an. Kontakte reichen zu Sozialdemokraten, Kommunisten und Gewerkschaftern, aber auch zu oppositionellen Militärs, Polizeikräften und Geistlichen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird der „Widerstand“ zum Sammelpunkt der nationalrevolutionären Opposition gegen Hitler, deren geistiges Haupt Niekisch ist. Der Versuch, durch Kontakte zu Römer und dem zur KPD übergetretenen Reichswehroffizier Scheringer eine nationalrevolutionäre Anti-Hitler-Front zu bilden, führt allerdings nicht zum Erfolg. Am 22. März 1937 wird Niekisch wegen seiner unermüdlich verfassten Betrachtungen über das „Dritte Reich“ verhaftet und im Januar 1939 zusammen mit Joseph Drexel und Karl Tröger vom Volksgerichtshof zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. 1945 in schlechter gesundheitlicher Verfassung aus dem Zuchthaus Brandenburg-Görden befreit, bleibt Ernst Niekisch nach dem Kriegsende bis zu seinem Tod 1967 eine Anerkennung als Widerstandskämpfer und Opfer des Nationalsozialismus versagt.

Literatur

  • Ernst Niekisch: Gewagtes Leben. Begegnungen und Begebnisse. Köln 1958
  • Rückkehr unerwünscht. Joseph Drexels "Reise nach Mauthausen" und der Widerstandskreis Ernst Niekisch. Hrsg. von Wilhelm Raimund Beyer. München 1978