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Axel Freiherr von dem Bussche

20. April 1919 - 26. Januar 1993
Axel Freiherr von dem Bussche Axel Freiherr von dem Bussche 

Axel von dem Bussche tritt 1937 in das traditionsreiche Potsdamer Infanterieregiment 9 ein. Er nimmt am Überfall auf Polen und an der Besetzung Frankreichs teil und wird schließlich als Regimentsadjutant bei Dubno (Ukraine) am 5. Oktober 1942 Augenzeuge der Ermordung von mehreren tausend Juden. Dieses Verbrechen erschüttert ihn zutiefst. Angesichts der nationalsozialistischen Verbrechen ist er zur Tat gegen Hitler entschlossen. Bussche, der eng mit Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg befreundet ist, wird von diesem in die Pläne der Verschwörer eingeweiht und trifft im Oktober 1943 in Berlin Claus von Stauffenberg. Als sich im November 1943 eine Gelegenheit bietet, in die Nähe Hitlers zu gelangen und ihn zu töten, übernimmt Bussche die Ausführung des Attentats. Er will Hitler bei der Vorführung neuer Uniformen töten, die für den 21. November im „Führerhauptquartier Wolfschanze“ vorgesehen ist. Bussche gehört zu der kleinen Gruppe jener Soldaten, die Hitler die Modelle präsentieren sollen. Zwei Tage wartet Bussche in der Gästebaracke der „Wolfschanze“, doch die Vorführung kommt nicht zustande. Kurz nach seinem gescheiterten Attentatsversuch wird Bussche im Januar 1944 schwer verwundet, ein Bein muss amputiert werden. Wegen seines Lazarettaufenthalts kann er sich an den unmittelbaren Vorbereitungen für den Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 nicht beteiligen. Seine Attentatsvorbereitungen vom November 1943 bleiben von der Gestapo unentdeckt. Dass er sich beim Attentat selbst getötet hätte, wertet Bussche später als "patriotischen Suizid". Angesichts der zahllosen Morde erinnert er sich an den Notwehrparagraphen des Militärgesetzbuches, der für ihn den Tod Hitlers gerechtfertigt hätte.

8 Wege zum 20. Juli 1944

Literatur

  • Gevinon von Medem (Hrsg.): Axel von dem Bussche. Mit einer Einleitung von Richard von Weizsäcker. Mainz 1994
  • Marion Dönhoff: „Um der Ehre willen“. Erinnerungen an die Freunde vom 20. Juli. Berlin 1994