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Alwin Brandes

12. Juni 1866 - 06. November 1949
Alwin Brandes Alwin Brandes 

Alwin Brandes, gelernter Schlosser, wird 1919 zum Vorsitzenden des Hauptvorstands des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes in Stuttgart gewählt. Zwischen 1912 und 1933 gehört er mehrfach dem Reichstag an. Er ist verheiratet mit Minna Bennemann, mit der er drei Kinder hat. Als die Nationalsozialisten 1933 die Gewerkschaften auflösen und deren Vermögen einziehen, vertritt Alwin Brandes die Ansprüche der ehemaligen hauptamtlichen Mitarbeiter seines Verbandes. Die Gestapo verhaftet ihn daraufhin und hält ihn einige Zeit im KZ Sachsenburg fest. 1936 wird Brandes erneut festgenommen und wegen seines Einsatzes für seine früheren Kollegen vor dem Volksgerichtshof angeklagt, muss jedoch freigesprochen werden. Er hält später weiterhin Kontakt zu den Sozialdemokraten, die sich an den Plänen zum Staatsstreich beteiligen. Die Verschwörer sehen ihn als künftigen Ehrenvorsitzenden einer Deutschen Einheitsgewerkschaft vor. Wegen seines hohen Alters wird Alwin Brandes nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler von der Gestapo nicht verhaftet. Er überlebt das Kriegsende und setzt sich beim Neuaufbau der Gewerkschaften in der sowjetischen Besatzungszone für einen selbständigen Metallarbeiter-Verband ein.

Literatur

  • Alwin Brandes: Leben und Wirken eines deutschen Gewerkschaftsführers. Berlin 1949
  • Gerhard Beier: Gewerkschaften zwischen Illusion und Aktion. In: Jürgen Schmädeke und Peter Steinbach (Hrsg.):Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Die deutsche Gesellschaft und der Widerstand gegen Hitler. München 1985