Veranstaltung

Veranstaltungsort:
Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt
Adresse:
Rosenthaler Str. 39
10178 Berlin
Dr. Beate Kosmala: „Auschwitz war nur ein Wort“ – 60 Jahre Frankfurter Auschwitz-Prozess
das Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt, die Schwarzkopf-Stiftung und die Inge-Deutschkron-Stiftung laden Sie herzlich zu einer Vortragsveranstaltung ein:
„Die Welt würde aufatmen. Ich glaube, Deutschland würde aufatmen, und die gesamte Welt und die Hinterbliebenen derer, die in Auschwitz gefallen sind. Und die Luft würde gereinigt werden, wenn endlich mal ein menschliches Wort fiele. Es ist nicht gefallen, und wird auch nicht mehr fallen." - Fritz Bauer im Heute Abend Kellerclub, Hessischer Rundfunk 1964.
Vor 60 Jahren endete der erste Frankfurter Auschwitz-Prozess. Initiator dieses ersten Auschwitz-Prozesses war der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, der als Jude und Sozialdemokrat 1933 selbst drei Monate in Lagerhaft gewesen war und 1936 nach Dänemark emigrierte. Was der Prozess jenseits der einzelnen Schuldsprüche erreichte, war, die Verbrechen von Auschwitz der Öffentlichkeit zugänglich und ihr Leugnen endgültig unmöglich zu machen.
Anlässlich des 60. Jahrestags des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses wollen wir gemeinsam mit der Schwarzkopf-Stiftung und der lnge-Deutschkron-Stiftung auf dieses historische Verfahren zurückblicken. Gemeinsam mit Ihnen und Dr. Beate Kosmala
wollen wir die folgenden und weitere Fragen besprechen: Welche Rahmenbedingungen ermöglichten die Auschwitzprozesse? Welche Rolle spielten sie bei der Aufarbeitung des Holocaust in Deutschland? Inwiefern spiegeln die Prozesse die damalige gesellschaftliche Auseinandersetzung mit NS-Verbrechen wider? Wie wirken sich die Prozesse bis heute auf die öffentliche Wahrnehmung von Schuld und Verantwortung aus? Welche Bedeutung hatte der Prozess für die Aufarbeitung des Nationalsozialismus bis heute?
Dr. Beate Kosmala hat die Artikel der Holocaustüberlebenden lnge Deutschkron über den ersten Frankfurter Auschwitzprozess, die diese als Deutschlandkorrespondentin der israelischen Zeitung Maariv vor Ort verfolgte, übersetzt und in einer Sammlung unter dem Titel „Auschwitz war nur ein Wort. Berichte über den Frankfurter Auschwitz-Prozess 1963-1965" veröffentlicht.
Wir bitten um Anmeldung bis zum 2. November 2025 unter