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"Ich kam als Gast in euer Land gereist ...". Deutsche Hitlergegner als Opfer des Stalinterrors. Familienschicksale 1933-1956

Eine Ausstellung der Projektgruppe Sowjetexil bei der Berliner VVN-BdA unterstützt durch die Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Die in dieser Ausstellung dokumentierten Familiengeschichten zeigen das widerspruchsvolle Schicksal deutscher Hitlergegner in der Sowjetunion der Stalinzeit. Die Deutschen kamen als Arbeitssuchende Anfang der 1930er Jahre oder nach 1933 als politisch Verfolgte in das Land ihrer Träume und Hoffnungen. Sie waren Facharbeiter, Journalisten, Lehrer, Mediziner, Künstler, Architekten – die Frauen unter ihnen immer mitgedacht. Ab 1936 wurden sie Opfer staatlichen Terrors: Ob vom NKWD ermordet oder in Straflager deportiert, auf lange Jahre nach Sibirien und Kasachstan verbannt oder in Kinderheime zwangsweise eingewiesen – die Familienschicksale gleichen mehrfach zerrissenen Lebenslinien. Der Rückweg nach Deutschland war abgeschnitten; die Antifaschisten wurden zu doppelt Verfolgten.

Auch das Ende von Krieg und Faschismus brachte vielen Exilanten nicht die erhoffte Freiheit: Erst in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre konnte das Gros der in der Verbannung Lebenden ausreisen. Für sie war es die lang ersehnte Rückkehr in die Heimat, für ihre in der Sowjetunion sozialisierten Kinder ein schwerer Neubeginn im fremden Land.
Ergänzt werden die Familienporträts durch 4 Tafeln mit Informationen zu historischen Hintergründen des Staatsterrors. Allen gezeigten Fotos und Dokumenten liegen bisher unbekannte Materialien aus dem Familienbesitz der Betroffenen und aus deutschen und russischen Archiven zugrunde. Gesammelt und aufbereitet wurden sie von Hinterbliebenen der Opfer und Historikern – Initiatoren eines 2008 gegründeten Arbeitskreises zum Gedenken an die im sowjetischen Exil verfolgten deutschen Antifaschisten unter dem Dach der Berliner VVN-BdA.

Die zweisprachige Ausstellung (deutsch und russisch) wird 2013/14 in mehreren Bundesländern zu sehen sein. Parallel dazu wird sie in Russland (Moskau, Nowosibirsk, St. Petersburg) sowie in der Kasachischen Republik (Karaganda) gezeigt. Sie wurde gefördert mit Mitteln der Rosa-Luxemburg-Stiftung Gesellschaftsanalyse und Politische Bildung e.V.

Die Ausstellung wird am Donnerstag, 16. Mai 2013, um 19 Uhr in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand eröffnet.

Es sprechen:
Prof. Dr. Johannes Tuchel
Dr. Florian Weis
Dr. Inge Münz-Koenen

Wir würden uns sehr freuen, Sie bei dieser Veranstaltung begrüßen zu dürfen.
Wegen der begrenzten Platzzahl bitten wir um Anmeldung unter:
ausstellung-sowjetexil@gmx.de

Informationen über das weitere Rahmenprogramm zur Ausstellung finden Sie hier.
Öffnungszeiten

Mo – Mi, Fr 9 – 18 Uhr
Do 9 – 20 Uhr
Sa, So und Feiertags 10 – 18 Uhr

Änderungen vorbehalten. Information unter Telefon: 030/26 99 50 - 00.