Friedrich Weißler

28. April 1891 - 19. Februar 1937
Friedrich Weißler Friedrich Weißler 

Friedrich Weißler kommt als Sohn des Juristen Adolf Weißler in Oberschlesien zur Welt. Seine Eltern, die sich vom Judentum gelöst haben, lassen ihn und seine zwei Brüder evangelisch taufen. Friedrich Weißler studiert Jura und promoviert 1914. Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg setzt er seine juristische Ausbildung fort und wird 1922 Hilfsrichter in Halle. Im selben Jahr heiratet er Hanna Schäfer, aus der Ehe gehen zwei Söhne hervor. 1932 wird Weißler Landgerichtsdirektor in Magdeburg. Am 21. Juli 1933 wird er nach vorhergehenden Schikanen durch die SA aus dem Justizdienst entlassen. Kurz zuvor hatte Weißler gegen einen in SA-Uniform erschienenen Angeklagten ein Ordnungsgeld verhängt. Nachdem seine Proteste gegen die Entlassung erfolglos bleiben, geht Weißler nach Berlin und wird im November 1934 juristischer Berater und 1936 Leiter der Kanzlei der Vorläufigen Kirchenleitung der Bekennenden Kirche. Er ist 1936 maßgeblich an der Ausarbeitung der regimekritischen Denkschrift der Vorläufigen Leitung und des Rates der Deutschen Evangelischen Kirche an Hitler beteiligt. Das Papier gelangt an die Auslandspresse und erregt erhebliches internationales Aufsehen. Weißler wird der Weitergabe bezichtigt. Nachdem sich auch die Kirchenleitung von ihm distanziert hat, wird er am 3. Oktober 1936 festgenommen. Am 13. Februar 1937 wird Weißer in das KZ Sachsenhausen verschleppt und dort wenige Tage später ermordet.

5 Widerstand aus christlichem Glauben

Literatur

  • Manfred Gailus: Friedrich Weißler. Ein  Jurist und bekennender Christ im Widerstand gegen Hitler. Göttingen 2017.
  • Die Weißlers – Ein deutsches Familienschicksal. Aufzeichnungen von Johannes Weißler. Badenweiler 2011
  • Albrecht Geck: Friedrich Weißler (1891–1937). Bekenntnis und Recht. In: Jürgen Kampmann (Hrsg.): Protestantismus in Preußen, Bd. 4: Vom Ersten Weltkrieg bis zur deutschen Teilung. Frankfurt 2011, S. 263 ff.
  • Michael Germann: Friedrich Weißler im Dienst der Bekennenden Kirche. In: Armin Höland/Heiner Lück (Hrsg.): Juristenkarrieren in der preußischen Provinz Sachsen (1919–1945). Lebenswege und Wirkungen. Halle 2004, S. 52 ff.
  • Dieter Miosge: Friedrich Weissler (1891–1937). Ein Juristenschicksal. In: Armin Höland/Heiner Lück (Hrsg.): Juristenkarrieren in der preußischen Provinz Sachsen (1919–1945). Lebenswege und Wirkungen. Halle 2004, S. 43 ff.