Skip to content

11 Der Umsturzversuch vom 20. Juli 1944

Die Verschwörer stützen sich auf die geheimen „Walküre“-Pläne, die im Oberkommando des Heeres entwickelt werden, um Aufstände von Zwangsarbeitern und innere Unruhen abzuwehren. Mit Hilfe dieser Befehle wollen sie nach dem Attentat auf Hitler die Führung der Wehrkreise in ihre Gewalt bekommen und Gegenaktionen verhindern.

Friedrich Olbricht und Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim lösen am 20. Juli 1944 gegen 16.00 Uhr die Operation „Walküre“ aus. Stauffenberg versucht nach seiner Landung in Berlin gemeinsam mit Mertz und Olbricht verzweifelt, Offiziere zur Unterstützung des Umsturzversuches zu gewinnen.

In Berlin und der näheren Umgebung setzen sich auf Befehl des Berliner Stadtkommandanten Paul von Hase erste Verbände zum Regierungsviertel in Marsch. Aber bald schöpfen nationalsozialistische Offiziere Verdacht. Die Operation „Walküre“ kann in Berlin nicht wie geplant durchgeführt werden.

Auch die meisten Wehrkreiskommandos erreichen die Befehle der Verschwörer erst mit Verzögerung und gleichzeitig mit Gegenbefehlen aus dem „Führerhauptquartier“. Weil die Verschwörer keinen Zugriff auf die Rundfunksender erhalten, können sie sich nicht an die deutsche Bevölkerung wenden. In Paris gelingt es, für einige Stunden Gestapo und SS zu entmachten. Gleichzeitig mit den „Walküre-Befehlen“ eintreffende Fernschreiben aus dem „Führerhauptquartier“ in Ostpreußen verwirren die Lage. In den frühen Abendstunden schlägt die Stimmung auch in Wien, Prag und in Kassel um, wo die „Walküre“-Befehle teilweise befolgt worden sind.

Am späten Abend des 20. Juli 1944 erkennen die Verschwörer, dass der Umsturz fehlgeschlagen ist. Kurz vor Mitternacht befiehlt Generaloberst Friedrich Fromm, die Verschwörer zu erschießen.