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Wilhelm Knöchel

08. November 1899 - 24. Juli 1944
Wilhelm Knöchel Wilhelm Knöchel 

Der 1899 in Offenbach geborene Wilhelm Knöchel wächst in einer sozialdemokratischen Arbeiterfamilie auf und erlernt den Dreherberuf. 1917 wird er Soldat und schwer verwundet. 1919 tritt Knöchel der SPD bei und wechselt 1920 zur KPD im Ruhrgebiet. 1922 heiratet er. Seine Frau, mit der er eine Tochter hat, stirbt 1930. 1932 nimmt Knöchel an einem Schulungskurs an der Moskauer Lenin-Schule teil und wirkt nach seiner Rückkehr 1934/35 zunächst illegal in Deutschland. 1935 in das Zentralkomitee der KPD gewählt, soll Wilhelm Knöchel von Amsterdam aus nach 1939 eine Widerstandsorganisation aufbauen. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges werden die Verbindungen zwischen der KPD-Abschnittsleitung West in Amsterdam und den illegalen kommunistischen Gruppen im Ruhrgebiet jedoch unterbrochen. Im Januar 1942 reist Wilhelm Knöchel von Amsterdam aus illegal nach Deutschland ein, um den kommunistischen Widerstand im Westen des Reiches neu zu beleben. Da kein sicheres Quartier für ihn im Ruhrgebiet beschafft werden kann, lebt Knöchel in Berlin, wo er von Alfred Kowalke unterstützt wird. Mehrfach reist Knöchel 1942 nach Düsseldorf, Essen und Wuppertal, um mit Arbeitern aus einzelnen Betrieben zu sprechen. Daneben sind drei seiner Amsterdamer Mitarbeiter im Ruhrgebiet aktiv. So entsteht eine neue Widerstandsorganisation. Durch Kuriere hält Wilhelm Knöchel den Kontakt zu seiner Lebensgefährtin Cilly Hansmann in Amsterdam aufrecht. Sie arbeitet mit niederländischen Widerstandskämpfern zusammen, die Funkkontakte nach Moskau unterhalten. Auf diese Weise steht auch Knöchel selbst mit der Moskauer Exil-Führung der KPD in Verbindung. Ihren Anweisungen steht er jedoch, wie viele andere kommunistische Widerstandskämpfer in dieser Zeit, kritisch gegenüber. Wilhelm Knöchel wird am 30. Januar 1943 festgenommen, am 12. Juni 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 24. Juli 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordet.

Literatur

  • Andreas Herbst: Kommunistischer Widerstand. In: Peter Steinbach/Johannes Tuchel (Hrsg.): Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur 1933-1945. Bonn (Bundeszentrale für politische Bildung) und Berlin 2004, S. 33 ff.
  • Beatrix Herlemann: Auf verlorenem Posten. Kommunistischer Widerstand im Zweiten Weltkrieg. Die Knöchel-Organisation. Bonn 1986
  • Detlev J.K. Peukert: Die KPD im Widerstand. Verfolgung und Untergrundarbeit an Rhein und Ruhr 1933 bis 1945. Wuppertal 1980
  • Hermann Weber/Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Berlin 2004