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Rüdiger Schleicher

14. Januar 1895 - 23. April 1945
Rüdiger Schleicher Rüdiger Schleicher 

Der Jurist Rüdiger Schleicher promoviert 1923 mit einer Arbeit über Luftrecht, einem Gebiet, auf dem er auch als Mitarbeiter im Reichsverkehrsministerium und später als Ministerialrat im Reichsluftfahrtministerium tätig bleibt. 1939 wird er zwei Wochen vor Beginn des Zweiten Weltkriegs als Leiter der Rechtsabteilung des Reichsluftfahrtministeriums abgelöst und auf eine Referentenstelle im Allgemeinen Luftamt versetzt; neben dieser Tätigkeit leitet er ab 1939 als Honorarprofessor das Institut für Luftrecht der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität. Er ist verheiratet mit Ursula Bonhoeffer, mit der er drei Töchter und einen Sohn hat, und hält enge Verbindungen zum Kreis der Gegner des NS-Regimes im Amt Ausland/Abwehr um Hans von Dohnanyi und Dietrich Bonhoeffer. Rüdiger Schleicher wird am 4. Oktober 1944 verhaftet, da die Gestapo inzwischen im Oberkommando der Wehrmacht in Zossen Akten entdeckt hat, die die Beteiligung von Angehörigen der Abwehr an den Umsturzplänen der Verschwörer vom 20. Juli 1944 belegen. Am 2. Februar 1945 wird Rüdiger Schleicher vom "Volksgerichtshof" zum Tode verurteilt. Er bleibt nach dem Urteil im Berliner Zellengefängnis Lehrter Straße inhaftiert, bis in der Nacht zum 23. April 1945 ein Sonderkommando des Reichssicherheitshauptamtes ihn und andere Gefangene auf einem benachbarten Ruinengelände erschießt.

Literatur

  • Eberhard Bethge: Dietrich Bonhoeffer. München 1967
  • Karl Dietrich Bracher: Rüdiger Schleicher. In: Joachim Mehlhausen (Hrsg.): Zeugen des Widerstands. Tübingen 1996.
  • Uwe Gerrens: Rüdiger Schleicher. Leben zwischen Staatsdienst und Verschwörung. Gütersloh 2009.