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Rudolf Hilferding

10. August 1877 - 12. Februar 1941
Rudolf Hilferding Rudolf Hilferding 

Der führende sozialdemokratische Theoretiker Rudolf Hilferding flieht Ende März 1933 mit seiner Frau Rose über Dänemark in die Schweiz, 1938 nach Frankreich, hält aber enge Verbindungen zur Exil-SPD. Er verfasst ihre erste wichtige programmatische Aussage, das Prager Manifest vom Januar 1934. Dieses Manifest formuliert ein Jahr nach der nationalsozialistischen Machtübernahme als neue programmatische Grundlage den Anspruch auf die revolutionäre Veränderung der deutschen Gesellschaft und ruft gleichzeitig zum „Sturz der Despotie“ auf. Es will die Kritiker der alten Weimarer SPD in die gemeinsame Abwehrfront gegen Hitler einbeziehen. Hilferding muss dabei unterschiedliche Anschauungen und Zielvorstellungen verbinden. Mehr als 15.000 Exemplare des Prager Manifestes werden heimlich in Deutschland verteilt. Ende 1940 wird Hilferding trotz eines bereits erteilten Notvisums für die USA von der südfranzösischen Vichy-Regierung an die Gestapo ausgeliefert und auf dem Weg nach Paris schwer misshandelt. Sein Tod in der Haft am 12. Februar 1941 wird erst im Herbst 1941 offiziell bekanntgegeben. Seine Frau Rose kann kurze Zeit nach seiner Festnahme per Schiff in die Vereinigten Staaten gelangen. Sie arbeitet dort als Ärztin und stirbt im März 1959.

Literatur

  • Cora Stephan (Hrsg.): Rudolf Hilferding: Zwischen den Stühlen oder über die Unvereinbarkeit von Theorie und Praxis. Schriften Rudolf Hilferdings 1904 - 1940. Berlin u.a. 1982