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Martin Weise

12. Mai 1903 - 15. November 1943
Martin Weise Martin Weise 

Der Sohn eines Lehrers tritt 1927 in den KJVD und kurz darauf in die KPD ein. Er studiert von 1921 bis 1924 Geschichte und Philologie, muss aber das Studium aus finanziellen Gründen abbrechen. Bevor er 1928 arbeitslos wird, ist er einige Jahre Sachbearbeiter in einer Versicherungsgesellschaft. Zwischen November 1929 und Januar 1933 ist Weise Bezirksverordneter für die KPD in Berlin-Neukölln, zugleich auch Mitglied der Wohlfahrtsdeputation. Ab 1930 verfasst er Artikel für die "Rote Fahne" und gehört zu den Redakteuren, die diese Zeitung nach 1933 illegal weiter herausgeben. Im Herbst 1933 wird Martin Weise festgenommen und wegen seiner kommunistischen Aktivitäten im April 1934 zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach der Entlassung aus dem Zuchthaus Brandenburg im Oktober 1936 verbüßt er sieben Monate Haft im Strafgefängnis Brandenburg. Zu dieser Strafe ist er 1929 wegen "schweren Landfriedensbruchs" verurteilt worden, als er an einer Erwerbslosendemonstration teilgenommen hatte. Weises Freundin Frieda Seidlitz arbeitet als Kurierin für die KPD. Sie wird nach ihrer Festnahme durch die Gestapo schwer misshandelt und nimmt sich am 27. Mai 1936 in der Haft das Leben.

Seit dem 5. Mai 1937 ist Martin Weise im KZ Sachsenhausen in Haft, wo er Wilhelm Guddorf wiedertrifft, den er aus seiner Zeit als Redakteur der "Roten Fahne" kennt.  Nach seiner Entlassung aus dem KZ  am 20. April 1939 nimmt Weise wieder Kontakt zu seinen Freunden auf, so auch zu Guddorf und den Hamburger kommunistischen Widerstandskämpfern Bernhard Bästlein und Robert Abshagen. Sie wollen im Herbst 1941 ihre Widerstandsaktivitäten verstärken und neu organisieren. Am 1. Dezember 1942 wird Martin Weise festgenommen, am 8. Oktober 1943 vom „Volksgerichtshof” zum Tode verurteilt und am 15. November 1943 im Zuchthaus Brandenburg-Görden enthauptet.

Literatur

  • Hermann Weber / Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarb. und stark erw. Auflage. Berlin 2008
  • Regina Griebel / Marlies Coburger / Heinrich Scheel: Erfasst? Das Gestapo-Album zur Roten Kapelle. Eine Foto-Dokumentation. Halle/S. 1992
  • Hans Coppi / Jürgen Danyel / Johannes Tuchel (Hrsg.): Die Rote Kapelle im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Berlin 1994