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Ludwig Steil

29. Oktober 1900 - 17. Januar 1945
Ludwig Steil Ludwig Steil 

Ludwig Steil wächst in einer Pfarrersfamilie auf. 1918 beginnt er das Theologiestudium in Bonn, schließt sich der Deutsch-Christlichen Studentenvereinigung an und legt mit 22 Jahren sein erstes theologisches Examen ab. 1929 wird er Pfarrer in Holsterhausen, einer der ärmsten Gemeinden Westfalens, die sich zu einem Mittelpunkt des westfälischen Kirchenkampfes entwickelt. 1933 gibt Steil zusammen mit anderen Pfarrern das "Bochumer Bekenntnis" heraus, das sich unter anderem gegen den Ausschluss von Christen jüdischer Herkunft aus der Gemeinde wendet. Mehrfach wird Steil, der seit 1934 dem westfälischen Bruderrat der Bekennenden Kirche angehört, für kurze Zeit inhaftiert. Als Martin Niemöller verhaftet wird, reist Steil 1937 gemeinsam mit einigen Bergleuten nach Berlin, um in der Reichskanzlei Protest einzulegen. Nach einer Vortragsreihe wird Steil wegen regimekritischer Äußerungen im September 1944 festgenommen und Anfang Dezember in das KZ Dachau eingewiesen, wo er einen Tag vor Heiligabend eintrifft. Er erkrankt dort an Typhus und stirbt am 17. Januar 1945 in der Haft.

Literatur

  • Ludwig Steil, in: Werner Oehme: Märtyrer der evangelischen Christenheit 1933-1945. Neunundzwanzig Lebensbilder. Berlin (Ost) 1980 (2. Auflage), S. 154-176
  • Ludwig Steil. Ein westfälischer Pfarrer im Kirchenkampf. Ein Lebensbild von Gusti Steil, neu herausgegeben mit einem Anhang von Vorträgen und Predigten Steils. Bielefeld 1990
  • Wilhelm Niemöller: Bekennende Kirche in Westfalen. Bielefeld 1952