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Lothar König

03. Januar 1906 - 05. Mai 1946
Lothar König Lothar König 

Der Sohn eines Stuttgarter Kaufmannes schließt sich bereits 1919 der katholischen bündischen Jugendgruppe Neudeutschland an. Als Novize des Jesuitenordens studiert König zwischen 1926 und 1929 scholastische Philosophie, anschließend in München Naturwissenschaften. 1936 zum Priester geweiht, wird er 1939 zum Bevollmächtigten von Jesuitenprovinzial Augustin Rösch für das Berchmanskolleg in Pullach ernannt, einer wichtigen Ausbildungsstätte der deutschen Jesuiten. Später wird er hier Professor für Kosmologie. König wird ein wichtiger Kurier und Verbindungsmann bei der Abwehr von nationalsozialistischen Übergriffen gegen Einrichtungen der Kirche und ihrer Orden. Seit 1942 beteiligt er sich auch aktiv an den Beratungen des Kreisauer Kreises und versucht, die Bischöfe von Freiburg und Berlin über die Ziele dieses Freundeskreises zu informieren. Nach dem gescheiterten Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 erfährt König, dass sein ständiger Gesprächspartner aus dem Kreisauer Kreis, Peter Graf Yorck von Wartenburg, im Zusammenhang mit dem Anschlag auf Hitler verhaftet worden ist. Ende September 1944 schreibt die Kriminalpolizei die Fahndung nach ihm selbst aus. Nachdem auch Augustin Rösch von der Gestapo gefasst wird, findet König Zuflucht im Kohlenkeller des Berchmanskollegs, wo er versteckt bis zu seiner Befreiung am 1. Mai 1945 leben muss. Lothar König stirbt bald darauf an den Folgen einer Krankheit, die in seinem Versteck nicht angemessen behandelt werden konnte.

Literatur

  • Roman Bleistein (Hrsg.): Dossier: Kreisauer Kreis. Frankfurt am Main 1987