Skip to content

Konstantin Konstantinowitsch Shadkewitsch

03. August 1910 - 30. Oktober 1944
Konstantin Konstantinowitsch Shadkewitsch Konstantin Konstantinowitsch Shadkewitsch 

Der als Sohn eines zaristischen russischen Staatsanwaltes 1910 in Orjol geborene Konstantin Shadkewitsch flieht mit seinen Eltern 1920 vor der Roten Armee nach Konstantinopel. Dort und ab 1921 in Prag besucht er russische und französische Schulen. An den Universitäten Löwen und Prag studiert er Chemie und Physik. 1937 erwirbt Shadkewitsch die tschechoslowakische Staatsangehörigkeit. 1940 wird er promoviert und kurze Zeit später nach Deutschland zwangsverpflichtet. Dort arbeitet er in Berlin und in der Lausitz als Chemiker und baut gemeinsam mit anderen Zwangsarbeitern Widerstandsgruppen auf. 1943 erhält er Kontakt zum Kreis um Georg Groscurth und Robert Havemann. Konstantin Shadkewitsch nutzt seine Position dazu, Kontakte zwischen verschiedenen Gruppen von Zwangsarbeitern herzustellen. Er bringt Franzosen, Belgier, Tschechen und Ukrainer zusammen, übermittelt Nachrichten und versucht, Papiere für die Illegalität zu besorgen. Die Begegnung mit Groscurth eröffnet ihm die Möglichkeit, diese Aktivitäten auch mit deutschen Regimegegnern abzustimmen. Konstantin Shadkewitsch wird am 4. Oktober 1943 festgenommen, vom Volksgerichtshof gemeinsam mit Wladimir Boisselier, Jean Cochon und Nikolaj Romanenko am 27. April 1944 zum Tode verurteilt und am 30. Oktober 1944 in Brandenburg-Görden ermordet.

Literatur

  • Bernd Florath: Die Europäische Union, in: Johannes Tuchel (Hrsg.): „Der vergessene Widerstand“ – Zu Realgeschichte und Wahrnehmung von Opposition und Widerstand gegen den Nationalsozialismus. (Dachauer Symposien zur Zeitgeschichte, Bd. 5) Göttingen 2005, S. 114-139
  • Manfred Wilke/Werner Theuer: Robert Havemann und die Widerstandsgruppe Europäische Union. (Arbeitspapiere des Forschungsverbundes SED-Staat, 29) Berlin 1999
  • Simone Hannemann: Robert Havemann und die Widerstandsgruppe „Europäische Union“. Ein Darstellung der Ereignisse und deren Interpretation nach 1945. (Schriftenreihe des Robert-Havemann-Archivs, 6) Berlin 2001