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Karl-Heinz Schnibbe

05. Januar 1925 - 09. Mai 2010
Karl-Heinz Schnibbe Karl-Heinz Schnibbe 

Karl-Heinz Schnibbe, in Hamburg geboren, wächst in einem sozialdemokratischen Elternhaus auf. Sein Vater ist zunächst Matrose auf einem Frachter und arbeitet später im Hamburger Hafen. Die Familie gehört der Mormonenkirche an. Mit zwölf Jahren tritt Karl-Heinz Schnibbe der „Hitler-Jugend” bei. Er wird später wegen Befehlsverweigerung aus dieser wieder ausgeschlossen. Nach dem Schulabschluss macht er eine Lehre als Maler und Lackierer. Mit seinen Freunden Helmuth Hübener und Rudolf Wobbe trifft er sich regelmäßig und oft diskutieren sie politische Ereignisse. Die Jugendlichen hören im Jahr 1941 heimlich Rundfunksendungen der britischen BBC und verteilen deren Meldungen in Protest-Flugblättern in Hamburger Arbeiterwohnvierteln. Nachdem seine Freunde Helmuth Hübener und Gerhard Düwe denunziert werden und ins Gefängnis kommen, wird auch Karl-Heinz Schnibbe von der Gestapo festgenommen. Er kommt zunächst in das Gefängnis Fuhlsbüttel. Im August 1942 verurteilt der Volksgerichtshof in Berlin ihn zu fünf Jahren Zuchthaus. Im Frühjahr 1945 entlässt man ihn aus dem Gefängnis, um ihn zur Wehrmacht einzuziehen. Er gerät in amerikanische, dann in sowjetische Kriegsgefangenschaft und muss mehrere Jahre in sowjetischen Lagern arbeiten. 1949 kann er nach Deutschland zurückkehren und wandert Anfang 1952 in die USA aus.

Literatur

  • Karl-Heinz Schnibbe: Jugendliche gegen Hitler. Die Helmuth Hübener Gruppe in Hamburg 1941/42. Berg am See 1991
  • Ulrich Sander: Jugendwiderstand im Krieg. Die Helmuth-Hübener-Gruppe 1941/1942. Bonn 2002