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Josef Wirmer

19. März 1901 - 08. September 1944
Josef Wirmer Josef Wirmer 

Der Rechtsanwalt Josef Wirmer ist in der Weimarer Republik als Syndikus des Kartellverbandes der katholischen Studentenvereine tätig und schließt sich dem linken Flügel der Zentrumspartei an. Er unterstützt die Ziele des Reichskanzlers Heinrich Brüning und tritt in den Wahlkämpfen 1932 und 1933 für das Zentrum als Redner auf. Wirmer ist verheiratet mit Hedwig Preckel, mit der er zwei Töchter und einen Sohn hat. Nach Hitlers Machtübernahme gehört er zu den entschiedenen Kritikern des Reichskonkordats. Politische Freunde wie Brüning emigrieren oder werden wie der Berliner Vorsitzende der Katholischen Aktion Erich Klausener im Juni 1934 ermordet. 1936 schließt sich Wirmer dem Kreis oppositioneller Gewerkschafter um Max Habermann, Jakob Kaiser und Wilhelm Leuschner an. Er bekommt auch Kontakt zu den gleichgesinnten Verschwörern im Amt Ausland/Abwehr des Oberkommandos der Wehrmacht. Seit Jahresende 1941 arbeitet Wirmer mit Carl Goerdeler zusammen. Nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 wird Josef Wirmer am 4. August festgenommen und im Konzentrationslager Ravensbrück gefangen gehalten. Der Volksgerichtshof, vor dem Wirmer die offene Auseinandersetzung mit Freisler sucht, verurteilt ihn am 8. September 1944 zum Tode. Am selben Tag wird er in Berlin-Plötzensee ermordet.

Literatur

  • Gerhard Hohmann (Hrsg.): Deutsche Patrioten in Widerstand und Verfolgung 1933-1945. Paul Lejeune-Jung - Theodor Roeingh - Josef Wirmer - Georg Frhr. von Boeselager. Paderborn 1986
  • Josef Wirmer - ein Gegner Hitlers. Aufsätze und Dokumente. Hrsg. von Museumsverein und Kulturforum Warburg in Verbindung mit dem Verein der Ehemaligen. Warburg 1989
  • Rudolf Lill: Josef Wirmer. In: Rudolf Lill/Heinrich Oberreuter (Hrsg.): 20. Juli. Portraits des Widerstands. Düsseldorf und Wien 1994 (Neuauflage)
  • Anton Wirmer: Josef Wirmer. Die Wiederherstellung der Herrschaft des Rechts. Reihe Stuttgarter Stauffenberg-Gedächtnisvorlesung. Göttingen 2019