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John Rittmeister

21. August 1898 - 13. Mai 1943
John Rittmeister John Rittmeister 

Der 1898 geborene John Rittmeister wächst in einer Hamburger Kaufmannsfamilie auf. Er studiert Medizin und wird Nervenarzt. Anfang der dreißiger Jahre neigt er einem freiheitlichen Sozialismus zu. Bis 1937 arbeitet er in der Schweiz, im Anschluss daran als Oberarzt in der Berliner Nervenklinik Waldhaus und leitet seit Herbst 1939 eine Poliklinik für Psychotherapie in Berlin-Nikolassee. Im selben Jahr heiratet er die 1913 in Zeitz geborene Eva Knieper, die sich an der Heilschen Abendschule auf ihr Abitur vorbereitet. Schulfreunde seiner Frau, etwa Fritz Thiel, Ursula Goetze und Friedrich Rehmer, treffen sich oft beim Ehepaar Rittmeister zu Diskussionsabenden. Der Kreis orientiert sich an humanistischen Maßstäben. Weihnachten 1941 lernen sich die Ehepaare Rittmeister und Schulze-Boysen kennen. In Gesprächen mit Rittmeister entwickelt Schulze-Boysen die Überlegung, sich mit der „AGIS”-Flugschrift an die Öffentlichkeit zu wenden. John Rittmeister wird am 26. September 1942 gemeinsam mit seiner Frau Eva festgenommen, am 12. Februar 1943 zum Tode verurteilt und am 13. Mai 1943 in Berlin-Plötzensee ermordet. Eva Rittmeister wird zu drei Jahren Gefängnis verurteilt und im April 1945 aus der Haft entlassen.

Literatur

  • Hans Coppi / Jürgen Danyel / Johannes Tuchel (Hrsg.): Die Rote Kapelle im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Berlin 1994
  • Regina Griebel / Marlies Coburger / Heinrich Scheel: Erfasst? Das Gestapo-Album zur Roten Kapelle. Eine Foto-Dokumentation. Halle/S. 1992, S. 180f.
  • Johannes Tuchel: "... wenn man bedenkt, wie jung wir sind, so kann man nicht an den Tod glauben." Liane Berkowitz, Friedrich Rehmer und die Widerstandsaktionen der Berliner Roten Kapelle. Berlin 2022