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Jochen Klepper

22. März 1903 - 11. Dezember 1942
Jochen Klepper Jochen Klepper 

Der Schriftsteller Jochen Klepper hat Theologie studiert und ist seit 1927 Mitarbeiter des Evangelischen Pressedienstes. Er beschäftigt sich intensiv mit religiösen Fragen. 1931 heiratet er Johanna Stein, die aus einer angesehenen jüdischen Familie stammt. Klepper zieht nach Berlin und arbeitet dort beim Rundfunk. Im Juni 1933 wird er entlassen und muss bald auch eine Stelle als Redakteur beim Ullstein-Verlag aufgeben. Schriftstellerischer Erfolg sichert ihm zunächst noch ein bescheidenes Auskommen. Die Verfolgung der Juden bedroht jedoch seine Frau und seine beiden Stieftöchter. Die ältere, Brigitte, kann 1939 noch nach England ausreisen. Im gleichen Jahr wird Klepper Soldat, bis er 1942 wegen seiner „Mischehe“ aus der Wehrmacht entlassen wird. Um die noch bei ihm lebende Tochter in Sicherheit zu bringen, verhandelt er sogar mit Adolf Eichmann, dem Leiter des „Judenreferates“ im Reichssicherheitshauptamt. Als Klepper seine Ohnmacht erkennt, nimmt er sich mit seiner Frau und der jüngeren Tochter Renate in der Nacht auf den 11. Dezember 1942 in Berlin-Nikolassee das Leben.

Literatur

  • Martin Johannes Wecht: Jochen Klepper – ein christlicher Schriftsteller im jüdischen Schicksal. Studien zur schlesischen und Oberlausitzer Kirchengeschichte 3. Düsseldorf und Görlitz 1998
  • Oliver Kohler: Wir werden sein wie die Träumenden. Jochen Klepper – Eine Spurensuche. Neukirchen-Vluyn 2003
  • Unter dem Schatten deiner Flügel. Aus den Tagebüchern der Jahre 1932-1942. Hrsg. von Hildegard Klepper. Stuttgart 1956