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Inge Deutschkron

23. August 1922 - 09. März 2022
Inge Deutschkron Inge Deutschkron 

Die in Finsterwalde geborene Inge Deutschkron wächst in Berlin auf. Ab 1933 ist die Familie der Verfolgung durch die Nationalsozialisten ausgesetzt, da der Vater, Dr. Martin Deutschkron, Funktionär der SPD und Jude ist. Ihm gelingt 1939 die Emigration nach England. Der Beginn des Zweiten Weltkrieges verhindert, dass seine Ehefrau Ella und seine Tochter Inge ihm folgen können. Inge Deutschkron leistet 1941 in der zum IG Farben Konzern gehörenden Kunstseidefabrik ACETA AG Zwangsarbeit. Absichtlich fügt sie sich eine Knieverletzung zu, so dass sie nach einer ärztlichen Untersuchung entlassen wird. Nach einem Hinweis der Jüdischen Gemeinde stellt sich die 19-Jährige bei Otto Weidt vor. Er kann sie einstellen, weil er Alfred Eschhaus, den Leiter der "Einsatzstelle für Juden" des Berliner Arbeitsamtes, besticht. Auf Initiative der Familie Gumz können sich Inge und Ella Deutschkron im Januar 1943 bei dieser verstecken. Otto Weidt beschafft Inge Deutschkron das Arbeitsbuch einer Nichtjüdin, später einen gefälschten Werkausweis auf den Namen Inge Richter. Etwa zwei Jahre arbeitet Inge Deutschkron in der Blindenwerkstatt Otto Weidt. In den letzten Kriegsmonaten geben sich Inge und Ella Deutschkron als Flüchtlinge vor der herannahenden Roten Armee aus. Mit neuen Ausweisen auf den Namen Richter erleben sie das Kriegsende in Potsdam. Im Sommer 1946 reisen sie nach England, wo die Familie wieder vereint wird.

18 Widerstand im Kriegsalltag

Literatur

  • Inge Deutschkron: Ich trug den gelben Stern. Köln 1978/München 1992
  • André Schmitz/Johannes Tuchel (Hrsg.): Liebe Inge, Herzlich. Festschrift für Inge Deutschkron zum 90. Geburtstag. Berlin 2012
  • Wolfgang Kolneder (Hrsg.): Daffke…! Die vier Leben der Inge Deutschkron. 70 Jahre erlebte Politik. Berlin 1994