Skip to content

Hermann Stöhr

04. Januar 1898 - 21. Juni 1940
Hermann Stöhr Hermann Stöhr 

Hermann Stöhr studiert Volkswirtschaft, öffentliches Recht und Sozialpolitik und widmet sich in den 1920er Jahren zunehmend dem Gedanken einer konfessionellen, politischen und sozialen Versöhnung. Der engagierte Pazifist Stöhr arbeitet zeitweilig als Sekretär bei der Geschäftsstelle des Internationalen Versöhnungsbundes in Berlin sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Centralausschuss für die Innere Mission. Bereits 1933 wendet er sich öffentlich gegen den Aufruf zum Boykott jüdischer Geschäfte und solidarisiert sich in seiner Heimatstadt Stettin mit der jüdischen Gemeinde. Als evangelischer Christ bezieht Stöhr öffentlich Stellung gegen die nationalsozialistische Kirchenpolitik und fordert von seiner Kirche, politisch und rassisch Verfolgte in ihre Fürbitten einzubeziehen. Als er Ende Februar 1939 eine Wehrübung ableisten soll, lehnt er den Dienst an der Waffe ab. Stöhr wird am 31. August 1939 unter dem Vorwurf der Fahnenflucht festgenommen und von einem Marinekriegsgericht zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr verurteilt. Während seiner Haft im Wehrmachtgefängnis Torgau weigert er sich unter Berufung auf sein Gewissen, den Fahneneid zu leisten. Am 16. März 1940 wird Hermann Stöhr als Kriegs­dienstverweigerer vom Reichskriegsgericht in Berlin zum Tode verurteilt und am 21. Juni 1940 im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.

5 Widerstand aus christlichem Glauben

Literatur

  • Eberhard Röhm: Sterben für den Frieden. Spurensicherung: Hermann Stöhr (1898 1940) und die ökumenische Friedensbewegung. Stuttgart 1985