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Hermann Kaiser

31. Mai 1885 - 23. Januar 1945
Hermann Kaiser Hermann Kaiser 

Obwohl der Gymnasiallehrer Hermann Kaiser früh der NSDAP beitritt, wendet er sich später vom Nationalsozialismus ab. Zu Beginn des Krieges wird er als Reserveoffizier eingezogen und 1940 zum Oberkommando des Heeres versetzt, wo er als Hauptmann die Führung des Kriegstagebuchs beim Stab des Befehlshabers des Ersatzheeres, Friedrich Fromm, übernimmt. Hier findet er Anschluss an die militärische Opposition um Ludwig Beck und Carl Goerdeler. In seinen privaten Aufzeichnungen überliefert Kaiser viele Begegnungen und Gespräche zwischen den Verschworenen. Er erklärt sich bereit, nach dem Umsturz das Amt eines Staatssekretärs im Kultusministerium zu übernehmen. Außerdem ist er als Verbindungsoffizier im Wehrkreis XII (Wiesbaden) vorgesehen. Nach dem Scheitern des Attentats vom 20. Juli 1944 wird Kaiser mit seinen beiden Brüdern verhaftet, seine Tagebücher beschlagnahmt und von der Gestapo als wichtige Quelle über die Verschwörung ausgewertet. Hermann Kaiser wird am 17. Januar 1945 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und bald darauf in Berlin-Plötzensee ermordet.

Literatur

  • Fabian von Schlabrendorff, Begegnungen in fünf Jahrzehnten. Tübingen 1979, S. 289-320
  • Peter M. Kaiser (Hrsg.): Mut zum Bekenntnis.Die geheimen Tagebücher des Hauptmanns Hermann Kaiser 1941/1943, Berlin 2010.
  • Ger van Roon, Hermann Kaiser und der deutsche Widerstand, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 1976, Heft 3