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Herbert Tschäpe

15. Januar 1913 - 27. November 1944
Herbert Tschäpe Herbert Tschäpe 

Aus einer sozialdemokratischen Berliner Familie stammend, schließt sich der 1913 geborene Bauarbeiter Herbert Tschäpe dem kommunistischen Jugendverband KJVD an und beginnt damit eine Karriere als KPD-Parteifunktionär. Als Leiter des KPD-Unterbezirks Neukölln wird er Ende 1933 verhaftet und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nach einem weiteren Jahr illegaler Tätigkeit in Charlottenburg schickt ihn die Partei zunächst 1936 ins Prager Exil, von dort im Frühjahr 1937 nach Spanien. Er ist politischer Delegierter und später Politkommissar im Hans-Beimler-Bataillon der XI. Internationalen Brigade, kämpft als MG-Schütze an verschiedenen Fronten und wird 1938 zum Unteroffizier befördert. Nach den letzten Kämpfen in Katalonien gerät er im Februar 1939 in französische Internierung, wo er weiterhin für die Partei arbeitet. Mitte 1941 meldet er sich zur Rückkehr nach Deutschland, um dort die illegale Tätigkeit fortzusetzen. Bei seiner Ankunft wird er sofort inhaftiert und ins Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht. Im April 1944 kann er mit Hilfe seiner Lebensgefährtin Lisa Walter aus dem Außenlager Lichtenrade fliehen und sich in Berlin versteckt halten. Dort ist er an verschiedenen Widerstandsaktionen der Gruppe um Bernhard Bästlein, Franz Jacob und Anton Saefkow beteiligt. Wie die meisten Mitglieder dieser Gruppe wird er im Juli 1944 von der Gestapo festgenommen und im Oktober vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Am 27. November 1944 wird Herbert Tschäpe im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordet.

Literatur

  • Ursel Hochmuth: Illegale KPD und Bewegung „Freies Deutschland“ in Berlin und Brandenburg 1942 – 1945. Biographien und Zeugnisse aus der Widerstandsorganisation um Saefkow, Jacob und Bästlein. Berlin 1998, S. 246