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Fritz Lindemann

11. April 1894 - 22. September 1944
Fritz Lindemann Fritz Lindemann 

Fritz Lindemann nimmt am Ersten Weltkrieg teil und gehört 1919 zeitweise der deutschen Friedensdelegation in Versailles an. Nach 1922 absolviert er illegal eine Generalstabsausbildung der Reichswehr und übernimmt Ende der zwanziger Jahre selbst die Ausbildung von Offizieren. Er ist verheiratet mit Lina von Friedeburg, mit der er eine Tochter und zwei Söhne hat. Im Zweiten Weltkrieg ist er an den Kämpfen in Polen, Frankreich und der Sowjetunion beteiligt und nutzt seine Reisemöglichkeiten zunehmend, um Kontakte zu den militärischen Verschwörern zu knüpfen, von denen Hellmuth Stieff und andere zu seinen engen Freunden zählen. Fritz Lindemann gelingt es nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 zunächst, sich bei Verwandten in Dresden zu verbergen. Als man seine Beteiligung an der Verschwörung entdeckt, wird Fritz Lindemann in Berlin von Erich und Elisabeth Gloeden aufgenommen, die sich auch um jüdische Verfolgte bemühen. Zusammen mit anderen Helfern wird das Ehepaar Gloeden im November 1944 zum Tode verurteilt. Die Gestapo verhaftet Fritz Lindemann nach einer Denunziation am 3. September 1944 und verletzt ihn dabei schwer. Er stirbt wenig später im Krankenhaus.

Literatur

  • Wolfgang Welkerling: Ein Wehrmachtsgeneral auf dem Weg zum Antifaschisten. Zur Biographie des Generals der Artillerie Fritz Lindemann (1894-1944). In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Heft 9, 1989
  • Bengt von zur Mühlen unter Mitarbeit von Frank Bauer (Hrsg.): Sie gaben ihr Leben. Unbekannte Opfer des 20. Juli 1944. General Fritz Lindemann und seine Fluchthelfer. Berlin-Kleinmachnow 1995