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Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg

20. November 1875 - 10. November 1944
Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg 

Schon vor dem Ersten Weltkrieg beginnt Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg seine Laufbahn als Diplomat und ist als Konsul und Botschafter in verschiedenen Ländern tätig. Er ist verheiratet mit Elisabeth von Sobbe, mit der er eine Tochter hat. 1934 wird er zum deutschen Botschafter in der Sowjetunion ernannt. Schulenburg tritt für eine Verständigung zwischen Deutschland und der Sowjetunion ein und ist maßgeblich am Zustandekommen des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakts vom August 1939 beteiligt. Bis zuletzt versucht er, den deutschen Überfall auf die Sowjetunion im Juli 1941 zu verhindern.

Später macht er seinen Einfluss in der militärischen Opposition geltend, um einen raschen Friedensschluss im Osten zu erreichen und spricht darüber auch mit Henning von Tresckow. Schulenburg ist bereit, im Namen der Verschwörer sogar mit Stalin zu verhandeln. 1943 hat er intensiven Kontakt zu Carl Friedrich Goerdeler, den Eduard Brücklmeier vermittelt hatte. In den Umsturzplänen ist Friedrich-Werner von der Schulenburg zeitweilig als Außenminister vorgesehen. Er wird nach dem gescheiterten Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 festgenommen, nach einem Verhör wieder aus der Haft entlassen und am 16. August 1944 erneut festgenommen.  Am 23. Oktober 1944 wird Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg vom "Volksgerichtshof" zum Tode verurteilt und am 10. November 194 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee erhängt.

Literatur

  • Sigrid Wegner-Korfes: Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg. Botschafter Nazideutschlands und Mitverschwörer des 20. Juli 1944. In: Olaf Groehler (Hrsg.): Alternativen. Schicksale deutscher Bürger. Berlin (Ost) 1987
  • Johannes Tuchel: Gestapo, "Volksgerichtshof" und Auswärtiges Amt nach dem 20. Juli 1944. In: Jan Erik Schulte und Michael Wala (Hrsg.): Widerstand und Auswärtiges Amt. Diplomaten gegen Hitler. München 2013, S. 181-195