Skip to content

Eugen Bolz

15. Dezember 1881 - 23. Januar 1945
Eugen Bolz Eugen Bolz 

Eugen Bolz wächst in einer katholischen Familie auf und schließt sich früh dem Windthorstbund, der Jugendorganisation der Zentrumspartei, an. 1919 wird der Zentrumspolitiker Bolz zum württembergischen Justizminister, wenige Jahre später zum Innenminister ernannt. Er ist mit Maria Hoeneß verheiratet, mit der er eine Tochter hat. 1928 wählt ihn eine Rechts-Mitte-Koalition zum württembergischen Staatspräsidenten. Bolz unterstützt die Politik des Reichskanzlers Heinrich Brüning, unterschätzt jedoch Ende 1932 die politischen Ziele der NSDAP und bezieht erst Anfang 1933 deutlich Stellung gegen Hitler. Am 11. März 1933 wird seine Regierung von den Nationalsozialisten abgesetzt, Bolz selbst im Juni 1933 für mehrere Wochen in "Schutzhaft" genommen. Er hält trotzdem Verbindung zu seinen politischen Freunden aus der aufgelösten Zentrumspartei, aus der verbotenen SPD und der früheren liberalen Deutschen Staatspartei. Später stellt er sich auch Carl Goerdeler zur Verfügung und soll nach dem Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 ein Ministeramt erhalten. Eugen Bolz wird am 12. August 1944 verhaftet, am 21. Dezember 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee ermordet.

8 Wege zum 20. Juli 1944

Literatur

  • Joachim Köhler (Hrsg.): Christentum und Politik. Dokumente des Widerstands. Zum 40. Jahrestag der Hinrichtung des Zentrumspolitikers und Staatspräsidenten Eugen Bolz am 23. Januar 1945. Sigmaringen 1985
  • Joachim Köhler: Eugen Bolz. Württembergischer Minister und Staatspräsident. In: Michael Bosch/Wolfgang Niess (Hrsg.): Der Widerstand im deutschen Südwesten 1933-1945. Stuttgart u.a. 1984, S. 227 ff.
  • Rudolf Morsey: Eugen Bolz (1881-1945). In: Jürgen Aretz/Rudolf Morsey/Anton Rauscher: Zeitgeschichte in Lebensbildern. Aus dem deutschen Katholizismus des 19. und 20. Jahrhunderts. Band 5. Mainz 1982, S. 88 ff.