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Ernst von Harnack

15. Juli 1888 - 05. März 1945
Ernst von Harnack Ernst von Harnack 

Ernst von Harnack, Sohn des bekannten Gelehrten Adolf von Harnack, ist Jurist und überzeugter Sozialdemokrat. Er ist verheiratet mit Anna Wiggert, mit der er fünf Kinder hat. Bis zum Staatsstreich Papens gegen Preußen wirkt er als Regierungspräsident in Merseburg und wird dann in den einstweiligen Ruhestand versetzt. In dieser Zeit argumentiert er in Reden und Artikeln deutlich gegen den Nationalsozialismus. Als Angehöriger des Bundes der Religiösen Sozialisten wendet er sich öffentlich gegen die "Deutschen Christen". Im Frühsommer 1933 wird Harnack für kurze Zeit inhaftiert, weil er sich für verhaftete Sozialdemokraten und Gewerkschaftsführer einsetzt, darunter auch für Theodor Leipart und Carlo Mierendorff. Im Anschluss daran arbeitet er in verschiedenen Branchen und für den Berliner Magistrat. Er hat familiäre Verbindungen zu Arvid Harnack, Hans von Dohnanyi und den Brüdern Bonhoeffer, politische zu Julius Leber, Wilhelm Leuschner, Jakob Kaiser und Carl Goerdeler. In die Attentatspläne ist Harnack offenbar nicht unmittelbar eingeweiht, aber mit den Zielen des Staatsstreichs vertraut. Am 28. September 1944 wird er verhaftet, am 1. Februar 1945 vom Volksgerichtshof unter Freisler zum Tode verurteilt und am 5. März 1945 in Berlin-Plötzensee ermordet.

Literatur

  • Axel von Harnack: Ernst von Harnack 1888-1945. Ein Kämpfer für Deutschlands Zukunft. Schwenningen 1951
  • Ernst von Harnack: Jahre des Widerstands 1932-1945, hrsg. von Gustav-Adolf von Harnack. Pfullingen 1989