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Daniel von Recklinghausen

22. Januar 1925 -
Daniel von Recklinghausen Daniel von Recklinghausen 

Daniel von Recklinghausen entstammt einer Wissenschaftlerfamilie. Sein Vater arbeitet lange Zeit in den USA, wo Daniel von Recklinghausen auch geboren wird. Erst in den 1930er Jahren kehrt die Familie nach Deutschland zurück. Kurz darauf stirbt der Vater. Daniel von Recklinghausen gehört eine Zeit lang dem katholischen Jungmännerverein an und tritt 1936 in die „Hitler-Jugend” ein. Er besucht das Realgymnasium, das er 1941 verlässt. Weil er eine große Leidenschaft für Hochfrequenz- und Rundfunktechnik hat, beginnt er ein Praktikum bei der Firma Rohde und Schwarz. Dort arbeitet auch Walter Klingenbeck. Er schließt sich dem kleinen Freundeskreis um Walter Klingenbeck an. Gemeinsam mit Erwin Eidel und Hans Haberl hören sie sogenannte Feindsender und diskutieren das Gehörte. Als Walter Klingenbeck im September 1941 in München-Bogenhausen beginnt, Gebäude, Straßenschilder und Hydranten mit dem „Victory“-Zeichen zu bemalen, ist Daniel von Recklinghausen dabei und hält Wache. Zuvor hat die BBC dazu aufgerufen, dieses Zeichen als Symbol für einen baldigen Sieg der alliierten Truppen öffentlich zu verwenden. Am 27. Januar 1942 wird Daniel von Recklinghausen verhaftet. Bei der Hausdurchsuchung findet die Gestapo Schallplatten mit französischer Musik. Mit einem von ihm gebauten Empfänger hat er wiederholt Sendungen in französischer Sprache empfangen und Schallplatten davon angefertigt. Daniel von Recklinghausen wird am 24. September 1942 zum Tod verurteilt, jedoch auf Grund eines Gnadengesuchs am 19. Juli 1943 zu acht Jahren Zuchthaus begnadigt. Nach dem Krieg wandert er in die USA aus.

Literatur

  • Franziska Rehm: Jugendwiderstand gegen das NS-Regime am Beispiel des Münchners Walter Klingenbeck, München 2008
  • Walter Klingenbeck: 30. März 1924, (19. September 1935), 26. Januar 1942, (3. Juni 1942), 24. September 1942, 5. August 1943. Dokumentation zur Einweihung des "Walter-Klingenbeck-Wegs" in der Maxvorstadt am 24. Januar 1998. München 1998