Skip to content

Claus Schenk Graf von Stauffenberg

15. November 1907 - 20. Juli 1944
Claus Schenk Graf von Stauffenberg Claus Schenk Graf von Stauffenberg 

Den katholisch erzogenen Claus Schenk Graf von Stauffenberg zeichnet früh ein sozialethisch begründetes Verantwortungsbewusstsein aus. Gemeinsam mit seinem Bruder Berthold, der mit ihm zum inneren Kreis der Verschwörer zählt, setzt er sich mit den Grundfragen politischer Gestaltung auseinander. Von großer Bedeutung für die geistige und moralische Prägung der Brüder Stauffenberg ist der Dichter Stefan George.

Erst im Verlauf des Krieges erkennt Stauffenberg den verbrecherischen Charakter der nationalsozialistischen Politik. Allmählich und langsamer als seine Mitverschwörer löst er sich aus der Faszination, welche besonders die militärischen Erfolge Hitlers auf ihn ausüben. Nach einer schweren Verwundung wird er im September 1943 als Chef des Stabes in das Allgemeine Heeresamt berufen. Sein neuer Vorgesetzter ist Friedrich Olbricht, eine treibende Kraft militärischer Umsturzbemühungen.

Stauffenberg, jetzt die zentrale Gestalt der militärischen Verschwörung, entschließt sich Anfang Juli 1944, trotz seiner schweren Verwundung und seiner Schlüsselrolle beim Umsturzversuch in Berlin, selbst den Anschlag auf Hitler zu wagen. Am 20. Juli 1944 gelingt es ihm, einen Sprengkörper in das streng bewachte „Führerhauptquartier Wolfschanze“ nahe dem ostpreußischen Rastenburg einzuschleusen und in der Lagebesprechung kurz vor 13.00 Uhr zur Explosion zu bringen.

Nach seiner Rückkehr nach Berlin will Stauffenberg der Nachricht vom Überleben Hitlers keinen Glauben schenken. Gemeinsam mit seinem Freund Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim versucht er fieberhaft, in den Wehrkreisen hohe Offiziere für den Umsturz zu gewinnen. In den späten Abendstunden muss er das Scheitern des Anschlags erkennen. Noch in derselben Nacht werden Claus Schenk Graf von Stauffenberg, sein Adjutant Werner von Haeften, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Friedrich Olbricht im Hof des Bendlerblocks erschossen.

9 Stauffenberg und das Attentat vom 20. Juli 1944

Literatur

  • Christian Müller: Oberst i.G. Stauffenberg. Eine Biographie. Düsseldorf 1971
  • Eberhard Zeller: Oberst Claus Graf Stauffenberg. Ein Lebensbild. Mit einer Einführung von Peter Steinbach. Paderborn 1994
  • Joachim Kramarz: Claus Graf Stauffenberg. 15.11.1907 bis 20.7.1944. Das Leben eines Offiziers. Frankfurt am Main 1965
  • Kurt Finker/Annerose Busse: Stauffenberg und der 20. Juli 1944. Berlin (Ost) 1984
  • Peter Hoffmann: Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seine Brüder. Stuttgart 1992