Skip to content

Augustin Rösch

11. Mai 1893 - 07. November 1961
Augustin Rösch Augustin Rösch 

Augustin Rösch wächst in einem katholischen Elternhaus auf und tritt schon als Achtzehnjähriger dem Jesuitenorden bei. 1925 zum Priester geweiht, wirkt er seit 1928 als Generalpräfekt, später als Rektor der Jesuitenschule Stella Matutina in Feldkirch. Ab 1935 bekleidet Rösch das Amt des Provinzials der Oberdeutschen Provinz der Jesuiten. Wiederholt muss er sich mit dem nationalsozialistischen Staat auseinandersetzen, der die Jesuiten unnachgiebig verfolgt. Immer wieder tritt er für seine Ordensbrüder ein, die er durch sein Schweigen schützt, und versucht, die Erhaltung kirchlicher Rechte durchzusetzen. 1941 lernt Rösch Helmuth James Graf von Moltke kennen und führt wenig später Alfred Delp in den Kreisauer Kreis ein. Moltke erhofft sich von beiden Anregungen zur Überwindung konfessioneller Gegensätze, um die Neuordnungspläne für Deutschland auf eine breite christliche Grundlage zu stellen. Im Kreisauer Kreis beeinflusst Rösch viele konfessions- und kulturpolitische Überlegungen, kann den Mitgliedern aber auch Ratschläge für das Verhalten bei Verhaftungen und Verhören geben und wichtige Verbindungen zum katholischen Widerstand herstellen. Nach dem gescheiterten Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 gelingt es Rösch, sich zunächst dem Zugriff der Polizei zu entziehen. Seit September 1944 wird nach ihm gefahndet. Am 11. Januar 1945 umstellen Gestapo-Beamte sein Versteck und verhaften ihn. Augustin Rösch wird bei Verhören schwer misshandelt, kann aber das Kriegsende im Berliner Gefängnis Lehrter Straße überleben, wo er kurz vor dem Einmarsch der sowjetischen Armee am 25. April 1945 freigelassen wird.

Literatur

  • Augustin Rösch: Kampf gegen den Nationalsozialismus. Frankfurt am Main 1985